Olympia-Ticket für Schwarzkopf

SID
Leichtathletik, schwarzkopf, siebenkampf
© DPA

Ratingen - Die EM-Dritte Lilli Schwarzkopf ist in den Kreis der olympischen Medaillenkandidatinnen im Siebenkampf vorgestoßen. Bei der finalen Peking-Qualifikation in Ratingen errang die Paderbornerin 6536 Punkte und kletterte damit in der Weltrangliste auf den vierten Platz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich hoffe, noch etwas drauflegen zu können", freute sich die 24 Jahre alte gebürtige Kirgisin.

Komplettiert wird das Trio für die Olympischen Spiele im August in Peking durch die Leverkusenerin Jennifer Oeser (6436) und Sonja Kesselschläger (6311), die sich im 800-Meter-Lauf gegen ihre Neubrandenburger Vereinskameradin Julia Mächtig in einem spannenden Duell durchsetzen konnte.

Baarck enthusiastisch

"Das war ganz großer Sport. Da hat man gesehen, was der Gedanke an Olympia für Kräfte freisetzen kann", resümierte Siebenkampf-Bundestrainer Klaus Baarck. In Peking setzt er vor allem auf Schwarzkopf. "Mit 6500 Punkten ist man eine Medaillenkandidatin", hofft er. Die letzte deutsche Olympia-Medaille im Siebenkampf holte 1992 in Barcelona die Wattenscheiderin Sabine Braun (Bronze).

Nachfolgerin Lilli Schwarzkopf hatte nach dem ersten Tag in Ratingen noch an dritter Stelle gelegen, sich aber vor allem mit einem fulminanten Speerwurf an die Spitze und zum Sieg katapultiert: Mit 54,81 Meter übertraf sie ihre persönliche Bestleistung um 37 Zentimeter.

"Vor allem im Sprintbereich kann ich mich noch verbessern", meinte die glückliche Siegerin, die am meisten Manschetten vor dem schwülen Klima in Peking hat. "Bei der WM im vergangenen Jahr in Osaka hat es mich fast umgehauen", sagte Schwarzkopf, die dennoch den fünften Platz belegte.

Oeser mit neuer persönlicher Bestleistung

"Ich bin überglücklich", freute sich die Leverkusener Jennifer Oeser, die ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Nicht richtig freuen konnte sich Sonja Kesselschläger. "Ich bin erleichtert und traurig zugleich", meinte die 30-jährige Olympia-Sechste, die mit Julia Mächtig befreundet ist. Zum zweiten Mal ist mein Traum von Olympia in Erfüllung gegangen, doch diesmal ist es etwas zwiespältig."

Im Duell mit der acht Jahre jüngeren Mächtig fiel die Entscheidung bei großer Hitze erst über die die zwei Stadionrunden, in die Kesselschläger mit nur 18 Punkten Rückstand hineingegangen war.

Im Ziel schließlich war die Ältere fast drei Sekunden schneller. "Die Routine hat sich durchgesetzt. Erwartet hatte ich es nicht, weil Sonja es eigentlich nicht so drauf gehabt hat", meinte Baarck.