Deutsche mit Losglück in Wimbledon

SID
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© Getty

London - Thomas Haas, Nicolas Kiefer und Philipp Kohlschreiber waren im Glück und dürfen sich über lösbare Aufgaben für den Start in Wimbledon freuen.

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"Damit kann man zufrieden sein, auch wenn Vorsicht immer geboten ist", sagte Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen nach der Auslosung für das vom 23. Juni bis 6. Juli stattfindende Grand-Slam-Turnier in London (ab Mo., 14 Uhr live bei Premiere und die Highlights bei SPOX.TV).

Kiefer, der als Nummer 27 einziger gesetzter der elf deutschen Tennis-Herren ist, bekommt es zunächst mit dem Franzosen Julien Benneteau zu tun, den er bei den All England Championships vor drei Jahren in der ersten Runde geschlagen hat.

Beck mit Hammerlos

Kohlschreiber erwartet den Spanier Fernando Verdasco nach zwei Siegen zum ersten Gras-Duell. Und auch Haas kann von Glück reden, obwohl er gegen den argentinischen "Sandmann" Guillermo Canas von fünf Matches nur eines gewonnen hat.

Doch nicht alle aus dem fünfzehn Tennisprofis (elf Herren/vier Damen) starken deutschen Aufgebot konnten sich in London über die Auslosung für das am Montag beginnende Rasenturnier freuen.

Besonders arg traf es die Stuttgarter Andreas Beck und Michael Berrer. Während der deutsche Meister Beck erstmals auf den Spanier Rafael Nadal trifft, erwartet Davis-Cup-Spieler Berrer gegen Novak Djokovic eine nicht minder schwere Aufgabe. Der Serbe ist diesmal in die Hälfte von Topfavorit Roger Federer gerückt und kann im Halbfinale auf den fünfmaligen Champion aus der Schweiz treffen.

Federer gegen Angstgegner

Für Federer beginnt das Unternehmen Titelverteidigung mit einem schweren Brocken. Dominik Hrbaty ist einer der ganz wenigen im Tennis-Zirkus, gegen die der Branchenprimus eine negative Bilanz hat. Die bislang zwei Partien gegen den Slowaken hat er beide verloren - allerdings war die letzte vor mehr als vier Jahren, und Hrbaty, den Probleme mit dem rechten Ellenbogen plagen, wird derzeit nur noch auf Platz 272 der Weltrangliste geführt.

Leicht wird es für Champion Federer auch danach nicht. In der dritten Runde könnte French-Open-Halbfinalist Gael Monfils aus Frankreich warten, danach der Champion von 2002, Lleyton Hewitt aus Australien. Nadal könnte im Halbfinale auf den Russen Nikolai Dawidenko treffen, der in der ersten Runde Gegner des Mettlachers Benjamin Becker ist.

Lisicki gegen Vorjahresfinalistin

Sabine Lisicki trägt bei ihrem Wimbledon-Debüt die Hoffnungen der deutschen Tennis-Damen, die diesmal nur noch als Quartett auftreten. Die Berlinerin spielt gegen Vorjahresfinalistin Marion Bartoli aus Frankreich und hat dabei "nichts zu verlieren", wie Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner meinte.

Ein sehr schweres Los hat auch Julia Görges aus Bad Oldesloe erwischst. Katarina Srebotnik aus der Slowakei "ist eine solide Top-30-Spielerin", sagte Rittner und fügte hinzu: "Aber Jule ist sehr gut auf Rasen und kann einfach drauflos spielen."

Williams-Endspiel wieder möglich

Auf ein Erfolgserlebnis auf dem "Heiligen Rasen" hoffen die Kielerin Angelique Kerber gegen die britische Wildcard-Spielerin Jelena Baltacha sowie Martina Müller, die es mit der Spanierin Maria Jose Martinez-Sanchez zu tun bekommt. Sollte alles optimal laufen, könnte die Hannoveranerin in der dritten Runde auf Titelverteidigerin Venus Williams treffen.

Die Amerikanerin wurde wie die Russin Maria Scharapowa nicht in die Hälfte von French-Open-Siegerin Ana Ivanovic aus Serbien und ihrer Schwester Serena gelost. Ein drittes Endspiel der Williams-Schwestern nach 2002 und 2003 wäre also möglich.

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