Federer und Nadal auf Rekordjagd

SID
Tennis, French Open, Roland Garros, Federer, Roger
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Paris - Showdown auf der bedeutendsten Sandplatz-Bühne der Welt: Roger Federer und Rafael Nadal duellieren sich wie schon 2006 und 2007 im Endspiel der French Open und kämpfen auf dem Center Court von Paris nicht nur um den silbernen Coupe des Mousquetaires.

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Für die beiden weltbesten Tennisspieler beginnt mit dem ersten Aufschlag am Bois de Boulogne auch eine ganz persönliche Rekordjagd. Der Weltranglisten-Erste und zwölfmalige Grand-Slam-Sieger Federer will endlich den letzten großen Titel holen, der in seiner imposanten Sammlung noch fehlt.

"Ich denke nicht an das, was war. Ich bin da, wo ich hin wollte", sagte der 26 Jahre alte Schweizer nach dem Halbfinale gegen den Franzosen Gael Monfils.

Nadal auf Borgs Spuren 

Zweimal hat er bereits im Endspiel von Paris gegen Nadal verloren, sagt aber: "Ich glaube, dass ich die körperliche Form, die Taktik und das Niveau habe, ihn zu schlagen. Ich fühle mich besser als je zuvor."

Der dreimalige Champion Nadal strebt seinen vierten Triumph in Serie an - was zuletzt dem legendären Schweden Björn Borg vor 27 Jahren gelang.

Erst ein Sieg auf Sand

Stoff genug für die Historienschreiber des modernen Tennis. Es ist erst das zweite Mal nach den Dauerbrennern Boris Becker gegen Stefan Edberg in Wimbledon (1988, 1989, 1990), dass ein Grand-Slam-Turnier dreimal nacheinander die gleichen Final-Protagonisten erlebt.

Zum 17. Mal treffen der elegante Schweizer und der kraftvolle Spanier aufeinander, erst einmal konnte der Branchenprimus aus Basel den Linkshänder aus Mallorca auf dessen Lieblingsbelag Asche bezwingen.

Sollte Federer bei seiner zehnten French-Open-Teilnahme erstmals den Court Philippe Chatrier als Gewinner verlassen, würde er "durch das große Tor in das Panthéon der vollkommenen Tennis-Champions eintreten", formulierte die Zeitung "L'Equipe" pathetisch.

Nadal deklassiert Djokovic

Ein Erfolg bei allen vier Grand-Slam-Turnieren gelang bisher nur fünf Spielern: Andre Agassi, Donald Budge, Roy Emerson, Rod Laver und Fred Perry.

"Dafür habe ich hart gearbeitet, das ist seit einigen Jahren meine Herausforderung. Ich freue mich auf das Spektakel", sagte Federer.

Sein Endspiel-Gegner auf der anderen Seite des Netzes allerdings rauschte mit einer solch spektakulären Geschwindigkeit durch das Turnier, dass einem die Verlierer fast schon leidtun konnten.

In drei Sätzen deklassierte er im Halbfinale den Serben Novak Djokovic - Australian-Open-Champion und Nummer drei der Welt.

Noch unbesiegt in Paris

Noch nie hat der 22 Jahre alte Nadal an der Porte d'Auteuil ein Match verloren, seit 27 Partien ist er hier unbesiegt. "Er ist eine Maschine", sagte Tribünengast Björn Borg. Es ist hart für seine Gegner.

Wenn sie diese Arena betreten, wissen sie, dass sie in absoluter Top-Form sein müssen und sich keine Fehler erlauben dürfen, wenn sie eine kleine Chance haben wollen, ihn zu kitzeln." Nadal selbst übt sich - wie fast immer - in fast schon unglaubwürdiger Bescheidenheit.

"Ich werde mein bestes Level spielen müssen, um ihn zu schlagen. Wenn nicht, habe ich keine Chance. Roger ist der gefährlichste Gegner, den es gibt", sagte er vor dem Showdown.