Regen bringt Federer nicht aus dem Tritt

SID
Tennis, Paris, French Open, Federer
© DPA

Paris - Roger Federer hatte es eilig. Mehr als drei Sätze wollte sich der Weltranglisten-Erste an diesem ungemütlichen Montag auf dem Court Philippe Chatrier nicht zumuten.

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Im Pariser Nieselregen erreichte der 26 Jahre alte Tennisprofi aus der Schweiz mit einem 6:4, 7:5, 7:5-Erfolg gegen Julien Benneteau (Frankreich) das Viertelfinale der French Open.

Am meisten nervte den Branchenprimus aus Basel auch zu Beginn der zweiten Turnierwoche von Roland Garros wieder einmal das miserable Wetter in der französischen Hauptstadt.

Eine Stunde Pause

Die ersten beiden Sätze hatte Federer gerade für sich entschieden, da zeigten sich wieder die dicken grauen Wolken. Zunächst blieb der Schweizer einfach auf seiner Bank sitzen, wie um zu demonstrieren: Lass uns trotzdem weiterspielen, ich bin gerade so gut drauf.

Aber dem Schiedsrichter bleib keine andere Wahl, als die Protagonisten für mehr als eine Stunde in die Kabine zu schicken.

Auch nach der Regenpause tröpfelte es zunächst noch, weshalb Federer schnell Kraft für das Viertelfinale gegen Fernando Gonzalez (Chile) sparen wollte - was ihm nach 2:26 Stunden Spielzeit schließlich auch gelang.

Duell der Youngster

In einem weiteren Viertelfinale duellieren sich an diesem Dienstag die beiden jüngsten Spieler des Herren-Feldes: der 21 Jahre alte Australian-Open-Champion Novak Djokovic und der 19 Jahre alte Überraschungs-Mann Ernests Gulbis aus Lettland.

Beide kennen sich bestens aus gemeinsamen Trainingstagen in der Akademie des ehemaligen deutschen Davis-Cup-Kapitäns Niki Pilic in München.

"Im Training hat er mich immer zerstört. Ich konnte nicht ein Match gewinnen", sagte der Serbe Djokovic - und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Also liegt der ganze Druck auf ihm, oder? Er ist der Favorit."

Gulbis will Kumpel ärgern

Natürlich ist der 1,91 Meter große Weltranglisten-80. Gulbis der klare Außenseiter, will aber seinen alten Kumpel zumindest ein bisschen ärgern.

"Wenn er seine Qualität auf den Platz bringt und mit seinem Service arbeiten kann, wird sicher auch Djokovic Probleme haben", glaubt Gulbis' österreichischer Trainer Karl-Heinz Wetter.

Halbfinale der Federer-Verfolger

Realistischer ist aber die Prognose, dass sich die Zuschauer am Freitag im Halbfinale auf das elfte Kräftemessen zwischen den beiden Federer-Verfolgern Djokovic und Rafael Nadal freuen dürfen.

Der Titelverteidiger aus Spanien, der als erster Spieler seit Björn Borg vor 27 Jahren den vierten French-Open-Titel nacheinander anstrebt, muss an seinem 22. Geburtstag am Dienstag allerdings noch die Aufgabe gegen Landsmann Nicolas Almagro erfüllen.

"Wenn ich gewinne, wäre es ein schönes Geburtstagsgeschenk. Wenn nicht, wäre es ganz schön schlecht", sagte der Linkshänder aus Mallorca.

Russische Meisterschaft in Paris

Gerade noch vor der Regenpause erreichte Jelena Dementjewa durch einen Sieg im russischen Achtelfinale gegen Vera Swonarewa die Runde der letzten Acht. Dort trifft sie auf Maria Scharapowa oder Dinara Safina.

"Ich habe das Gefühl, eine russische Meisterschaft zu spielen und nicht Roland Garros", sagte die Weltranglisten-Achte. "In der ersten Runde habe ich gegen Vera Duschewina gespielt, jetzt wieder gegen eine Vera und dann wieder gegen eine Russin."

Im Halbfinale könnte sie auf Swetlana Kusnezowa treffen - richtig, eine Russin.