Auftaktpleite für Bonn

SID
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© DPA

Berlin - Das Bonner Basketball-Märchen soll in neuer Umgebung seine Fortsetzung finden. Nach dem Fehlstart in die Finalserie um die deutsche Meisterschaft will das Überraschungsteam der Telekom Baskets zu Hause zurückschlagen.

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Die Mannschaft aus Bonn baut dabei auf den neuen Telekom Dome, der vor seiner Einweihung steht. "Da werden sechseinhalb, siebentausend verrückte Bonner kommen und genau so eine Heimspielatmosphäre schaffen wie in der Hardtberghalle", sagte Trainer Michael Koch nach der 69:78-Niederlage bei ALBA Berlin.

In der langjährigen Heimstätte Hardtberghalle haben die Rheinländer alle ihre bisherigen Playoff-Heimspiele gewonnen.

Nadjfeji: "Das wird ein richtiger Fight"

Einen heißen Tanz erwartet auch Berlins Center Aleksander Nadjfeji, der von 2001 bis 2005 selbst das Trikot der Baskets trug: "In Bonn herrscht totale Euphorie. Das wird ein richtiger Fight", meinte der 31-jährige Serbe.

Und ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi betonte: "Wer geglaubt hat, dass eine Bonner Mannschaft kommt, die sich freut, dass sie im Finale ist, der hat spätestens jetzt erkannt, dass sie ein richtiges Motiv hat."

ALBA-Coach Luka Pavicevic fordert von seinem Team daher weiter vollen Einsatz. "Wir werden in dieser Serie die ganze Zeit so fokussiert und konzentriert bleiben müssen wie am Sonntag, um am Ende ganz oben stehen zu können", meinte der Serbe vor der Fahrt ins Rheinland.

Berlin braucht noch zwei Siege

Den favorisierten Berlinern fehlen nur noch zwei Siege zur lang ersehnten achten Meisterschaft. Doch die Verantwortlichen des einstigen Serienchampions treten auf die Euphoriebremse. "Wir denken nur von Spiel zu Spiel", sagte Sportdirektor Henning Harnisch.

Man habe in den letzten Jahren Demut lernen müssen. Schließlich griff der titelhungrige Hauptstadtklub zuletzt vier Mal in Folge vergeblich nach dem Titel.

Der Vorrunden-Siebte aus Bonn will derweil an die starken Leistungen aus den bisherigen Playoff-Runden anknüpfen, als man die höher eingeschätzten Kontrahenten überraschte und Vizemeister Artland Dragons sowie die Skyliners Frankfurt aus dem Rennen warf.

Koch hofft auf Bowler 

Dabei hofft Koch auf die Rückkehr des verletzten Center John Bowler (Innenbandverletzung am Knie), der im ersten Finalspiel schmerzlich vermisst wurde. "Sein Fehlen tat sehr weh. Er ist ein Spieler, der immer im Getümmel unter dem Korb ist."

Die Zahlen geben dem Ex-Profi recht: ALBA hatte unter dem Korb eine Trefferquote von 74 Prozent, die Bonner lediglich 50 Prozent.

ALBA wahrt Heimvorteil 

Ausgerechnet der Ex-Bonner Nadjfeji schlug aus den Schwächen seines ehemaligen Klubs das größte Kapital.

Der bewegliche Center entwischte seinem direkten Gegenüber, vornehmlich Bernd Kruel, immer wieder und war zusammen mit Spielmacher Bobby Brown bester ALBA- Werfer (beide 19 Punkte).

Damit wahrte der Hauptrundensieger seinen Heimvorteil und setzte die Baskets unter Druck.