ALBA träumt vom Titel

SID
Basketball, Bundesliga, Playoffs, Alba Berlin, Frankfurt Skyliners
© Getty

Frankfurt/Main - Der Sportdirektor sprach von einem "großen Sieg", doch an den Gesichtszügen von ALBA-Trainer Luka Pavicevic war nach dem Einzug ins Playoff-Finale der Bundesliga vor allem Erleichterung abzulesen.

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"Die Oldenburger waren in dieser Serie der erwartet starke Gegner. Deshalb bin ich sehr stolz auf mein Team", kommentierte der Serbe den entscheidenden dritten Erfolg der Berliner im vierten Spiel der Serie "best-of-five".

Während sich die Hauptstädter nach vier kräftezehrenden Duellen mit den Niedersachsen nun etwas erholen können, müssen die Skyliners Frankfurt und die Telekom Baskets Bonn in die Verlängerung. Die Entscheidung über den zweiten Endspielteilnehmer fällt erst in der Frankfurter Ballsporthalle.

Abschied aus der Hardtberghalle

Mit einer Galavorstellung schaffte Bonn beim deutlichen 79:60-Sieg den 2:2-Ausgleich und verabschiedete sich zugleich eindrucksvoll aus der altehrwürdigen Hardtberghalle. Sollten die Rheinländer ins Finale einziehen, würden sie ihre Heimspiele bereits im neuen TelekomDome austragen.

"Diese Halle wird uns auf ewig in Erinnerung bleiben", sagte Bonns Präsident Wolfgang Wiedlich, nachdem der Vorhang für die langjährige Baskets-Festung endgültig gefallen war.

Die Playoff-Serie soll für das Team von Trainer Michael Koch dagegen noch lange nicht beendet sein. In den bisherigen vier Duellen kamen die Baskets insgesamt auf ein Punkteverhältnis von 272:250, dennoch steht es in der Serie nach vier Duellen 2:2. "Wir haben uns in Frankfurt einmal 22 Ballverluste und dann 15 Fehlwürfe in Serie erlaubt.

Zu hause hui, auswärts pfui 

Diese Nachlässigkeiten müssen wir am Donnerstag abstellen", forderte Baskets-Coach Michael Koch. Doch wie die Bonner haben auch die Skyliners Frankfurt bislang im Halbfinale zwei Gesichter gezeigt: zu Hause hui, auswärts pfui. "Wir werden im fünften Spiel wieder unser Heimgesicht zeigen. Ich bin nach wie vor sehr zuversichtlich", sagte Frankfurts Kapitän Pascal Roller.

Der Heimvorteil spricht also für die Hessen, zudem gehen die Telekom Baskets gehandicapt in den Showdown. Mit den beiden Amerikanern Ronald Burrel und John Bowler drohen zwei Leistungsträger auszufallen.

Burrel fehlte schon am Dienstag komplett, Bowler verließ im dritten Viertel mit Knieproblemen das Parkett. "Obwohl uns damit zwei Starter gefehlt haben, haben wir tollen Basketball gespielt. Es zahlt sich aus, dass wir die ganze Saison mit einer Zehner-Rotation gespielt haben", meinte Koch.

Achter Meistertitel in Reichweite

In Berlin verfolgen die Verantwortlichen das zweite Halbfinale mit Gelassenheit. "Es ist egal, auf wen wir treffen. Um deutscher Meister zu werden, muss man definitiv in jedem Spiel an sein Limit gehen", sagte Sportdirektor Henning Harnisch.

Der einstige Nationalspieler bescheinigte seinem Team nach dem knappen 72:68-Sieg gegen die starken Oldenburger eine "große Willensstärke". Dass den Albatrossen im Schlussviertel wieder die Nerven flatterten, konnte Harnisch angesichts der 13. Finalteilnahme verschmerzen.

Mit frischen Kräften streben die Berliner nach dem achten Meistertitel. Gelingt dies, wird auch im Gesicht von Pavicevic die Erleichterung purer Freude weichen.