ALBA Berlin will "Sack zumachen"

SID
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© DPA

Berlin - Herbert Grönemeyer beeindruckt, Bonns Höhenflug gestoppt und nach Saison-Rekord nun den Matchball vor Augen: ALBA Berlin will dem berauschenden Auftritt im dritten Playoff-Endspiel unbedingt seine achte deutsche Meisterschaft folgen lassen.

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"Wir wollen den Sack zumachen", gab Kapitän Patrick Femerling vor der Partie beim Überraschungs-Finalisten Telekom Baskets Bonn die Devise aus.

In einer packenden Partie hatten die Hauptstädter die Gäste aus dem Rheinland mit 99:69 geradezu demontiert und liegen nun in der Finalserie mit 2-1 Siegen in Front. Alles deutet darauf hin, dass die Berliner auch die vierte Finalserie gegen die Telekom Baskets nach 1997, 1998 und 2001 zu ihren Gunsten gestalten.

Verloren ist verloren

"Es war nur ein Spiel und es ist egal, ob wir mit einem Punkt oder mit 30 verlieren", versuchte Bonns Trainer Michael Koch seinen Männern Hoffnung zu machen. "Jetzt ist es an uns, die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen und am Dienstag zu Hause die Serie wieder auszugleichen", fügte er hinzu.

Zuversichtlich macht dem Vorrunden-Siebten vor allem seine Heimstärke. In den Playoffs gewannen sie alle fünf bisherigen Spiele in eigener Halle. Im ersten Final-Heimspiel hatte Bonn die Hauptstädter bei der Einweihung des neuen Telekom-Domes souverän mit 81:71 bezwungen.

Bowler vor Rückkehr? 

Zudem besteht laut Koch noch eine kleine Chance, dass der schmerzlich vermisste US-Center John Bowler zwei Wochen nach seiner Innenbandverletzung am Knie ins Team zurückkehrt.

"Das wird ein richtig hartes Spiel in Bonn. Die wollen Revanche, und jeder wird gegen uns sein", sagte Berlins Flügelspieler Aleksandar Nadjfeji, der von 2001 bis 2005 selbst für die Baskets spielte.

Bonn vor "Mission Impossible" 

Einen Hexenkessel erwartet auch ALBA-Trainer Luka Pavicevic: "Uns steht möglicherweise das schwerste Auswärtsspiel der Saison bevor, denn Bonn verliert zu Hause nur sehr selten. Bei einer Niederlage bekommen wir aber auf jeden Fall die Gelegenheit, die Meisterschaft in der Max-Schmeling-Halle zu entscheiden", meinte der serbische Coach.

Ein mögliches fünftes Finale fände am Donnerstag oder Freitag - in Abhängigkeit vom EM-Spielplan der deutschen Fußball-Nationalmannschaft - wieder beim Hauptrunden-Sieger statt.

Hat das Warten ein Ende?

Sollte der siebenmalige Meister seine überragende Form aus dem dritten Finalspiel konservieren, dürfte bereits in Bonn dem ersten Titel-Gewinn der Berliner seit 2003 nichts im Wege stehen.

ALBA spielte sich nach einem holprigen Start in einen regelrechten Rausch und demütigte die zuletzt so euphorisch aufspielenden Bonner. Vor allem mit einem sensationellen zweiten Viertel (35:9) versetzten sie die 8.861 Fans in der ausverkauften Arena, darunter Popstar Herbert Grönemeyer, in euphorischen Jubel.

Mit einer Trefferquote von 70 Prozent stellten die Hauptstädter, bei denen US-Aufbauspieler Julius Jenkins mit 26 Punkten herausragte, zudem einen neuen Bundesliga-Saison-Rekord auf.

Bonn wundert sich

Bonn, das auf dem Weg ins Finale höher eingeschätzte Teams wie die Artland Dragons und die Skyliners Frankfurt rausgekegelt hatte, besaß im dritten Duell mit dem Titel-Favoriten nicht den Hauch einer Chance.

"Ich möchte meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben die letzten Wochen und Monate in einem unheimlichen Hoch gelebt - dieses Feuer, diese Emotionen sind uns innerhalb des ersten Viertels abhandengekommen", meinte Koch.