Auch Lisicki muss nach Hause fahren

SID
mehrsport, tennis, lisicki
© Getty

Paris - Sabine Lisicki hat bei ihrem French-Open-Debüt eine weitere Überraschung verpasst und ist als letzte deutsche Tennis-Hoffnung ausgeschieden. Die 18 Jahre alte Berlinerin musste sich der Weltranglisten-13. Agnes Szavay aus Ungarn mit 6:7 (3:7), 3:6 geschlagen geben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damit sind in Paris beim wichtigsten Sandplatz-Turnier der Welt alle zwölf Profis aus dem Aufgebot des Deutschen Tennis Bundes (DTB) frühzeitig gescheitert. Von den acht DTB-Herren erreichte nicht einer die zweite Runde - die schlechteste Bilanz seit 1981.

Dafür dürfen sich die Fans auf die Rückkehr von Boris Becker und Michael Stich freuen. Die langjährigen Rivalen werden am Bois de Boulogne vom 4. Juni an im Senioren-Doppel aufschlagen - allerdings nicht in einem gemeinsamen Team.

Für die aufstrebende Sabine Lisicki war dagegen nach einem weiteren verregneten Tag Endstation bei ihrem ersten Auftritt auf der roten Asche von Roland Garros.

Kein Klassenunterschied zu sehen

Zu viele Fehler leistete sich die 1,79 Meter große Fed-Cup-Spielerin, die bei ihrem Grand-Slam-Debüt bei den Australian Open im Januar mit dem Einzug in die dritte Runde für Furore gesorgt hatte und in der Weltrangliste um mehr als 100 Plätze nach vorn sprang. Von einem Klassenunterschied zwischen der Nummer 13 und der Nummer 83 der Welt war auf dem kleinen Nebenplatz sieben aber nichts zu erkennen.

Die ein Jahr ältere Ungarin hatte im Tiebreak des ersten Satzes die stärkeren Nerven und nutzte eine kurze Schwächephase in Lisickis Spiel konsequent aus. Nach 1:37 Stunde Spielzeit verwandelte Agnes Szavay ihren ersten Matchball. Sabine Lisicki bleibt in Paris nun nur noch das Doppel mit der 28 Jahre alten Österreicherin Sybille Bammer, um weitere Grand-Slam-Erfahrung zu sammeln.

Immerhin befand sich Sabine Lisicki in prominenter Gesellschaft. Auch Amélie Mauresmo, die Grande Dame der einst großen Tennis-Nation Frankreich und frühere Nummer eins der Welt, verabschiedete sich bei ihrem Heimturnier in der zweiten Runde.

Mauresmo hat "keine Erklärung"

Bei ihrer 14. French-Open-Teilnahme schied die 28-Jährige nach einer 3:6, 4:6-Pleite gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro aus. "Ich habe keine richtige Erklärung dafür", sagte Mauresmo. Gedanken an einen Rücktritt schob sie beiseite. "Das war eine Niederlage, mehr nicht", meinte die Australian-Open- und Wimbledon-Siegerin von 2006.

Bei den Herren war für David Nalbandian (Argentinien) und James Blake (USA) das Turnier ebenfalls früh beendet. Der Tennisprofi aus Cordoba verlor als Nummer sechs der Setzliste gegen den französischen Wildcard-Starter Jeremy Chardy mit 6:3, 6:4, 2:6, 1:6, 2:6. Der an Position sieben eingestufte James Blake verlor gegen Ernests Gulbis aus Lettland mit 6:7 (2:7), 6:3, 5:7, 3:6.

Am fünften Turniertag quälte erneut Regen Spieler und Zuschauer. Bis kurz nach drei konnte gespielt, dann musste unterbrochen werden. Nach der Regenpause erledigten Roger Federer und Rafael Nadal ihre Pflichtaufgaben und zogen in Runde drei ein.