Triathlet Unger hat nur Peking im Kopf

SID
Triathlon, Unger
© DPA

Frankfurt/Main - Der WM-Titel hat sein Leben verändert, nun soll Olympia seine Karriere krönen. Knapp acht Monate nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Hamburg steigt Triathlon-Champion Daniel Unger beim Weltcup in Südafrika in die Saison ein.

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An ihrem Ende soll die Goldmedaille in Peking und damit der größte sportliche Erfolg stehen. "Den Spielen in Peking ordne ich alles unter. Es gibt nur ein Motto: Volle Attacke", sagte Unger. Für seinen Traum vom Gold am 19. August verzichtet der 30-Jährige auch auf eine Titelverteidigung bei der WM in Vancouver am 8. Juni. Alle Augen sind nur auf China gerichtet.

"Vom Emotionalen her war der WM-Sieg im eigenen Land der Zenit meiner Karriere. Aber sportlich ist Olympia eben doch noch eine ganz andere Nummer", meint der Oberschwabe. Seit seinem fulminanten Schlussspurt auf dem Hamburger Rathausplatz am 2. September 2007 hat sich für den gelernten Gas- und Wasser-Installateur vieles verändert.

Sonnyboy bleibt auf dem Teppich 

"Alles ist viel hektischer geworden. Jeder will etwas von einem", sagt Unger. Um bei all dem Trubel die Konzentration auf Olympia nicht zu verlieren, hat er sich einer erfahrenen Agentur angeschlossen, die bereits Stars wie Fabian Hambüchen, Timo Boll oder Anni Friesinger unter Vertrag hat. "Seitdem geht es besser, kann ich mich wieder voll dem Sport widmen."

Die sich seit dem Erfolg im eigenen Land häufenden außersportlichen Termine haben aber natürlich auch ihr Gutes. "Früher hat das Geld für heute und morgen gereicht. Jetzt reicht es für heute, morgen und übermorgen", meint der Sonnyboy der deutschen Triathleten schmunzelnd. Verändert hat ihn der Rummel um seine Person nicht. "Der Daniel und abgehoben? Das geht bei dem gar nicht. Er ist immer noch so freundlich und normal wie vorher", sagt Teamkollegin Joelle Franzmann.

"Ich höre jetzt auf meinen Körper" 

Die Saarbrückerin war bereits zweimal bei Olympischen Spielen dabei. Erfahrungen, die sie Unger voraus hat. 2004 hatte der in Bad Salgau lebende Triathlet die Qualifikation für Athen ebenfalls in der Tasche, ehe er an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankte und die Reise nach Griechenland absagen musste.

"Natürlich denkt man ab und zu daran zurück. So weit, wie ich jetzt bin, war ich damals auch schon", gesteht Unger. Doch aus der schweren Zeit vor vier Jahren, als zwischenzeitlich unklar war, ob er seinen Sport weiter ausüben kann, hat er auch gelernt. "Ich höre jetzt mehr auf meinen Körper, gönne ihm die nötigen Pausen."

In Südafrika unter die Top Ten 

Als ihn im Trainingslager auf Lanzarote eine Erkältung für eine Woche zurückwarf, entschied Unger daher sofort, auf den geplanten Start in Südkorea in der vergangenen Woche zu verzichten. "Jetzt fühle ich mich aber wieder fit und will in Südafrika einen Platz unter den ersten Zehn", sagt der Laufspezialist.

Neben ihm sind in Richards Bay als deutsche Teilnehmer noch U-23-Weltmeister Gregor Buchholz (Potsdam) und Ricarda Lisk (Waiblingen) über die 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen am Start.