Stuczynski fordert Isinbajewa heraus

SID

Carson - Stabhochsprung-Überfliegerin Jelena Isinbajewa muss ausgerechnet im Olympia-Jahr mit harter Konkurrenz aus Übersee rechnen. Mit dem Super-Satz von 4,90 Meter schwang sich die US-Amerikanerin Jennifer Stuczynski in Carson zur zweitbesten Höhenjägerin der Welt auf.

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Zwar fehlen der 26-Jährigen noch 11 Zentimeter zum Weltrekord der Russin, doch der Höhenflug beim Meeting in Kalifornien dürfte ihr für die Olympischen Spiele in Peking Mut machen. Stuczinsky verbesserte ihre persönliche "Hausmarke", zugleich USA- und Nordamerika-Rekord, um zwei Zentimeter.

"Ich denke, sie ist jetzt in Sichtweite für mich. Aber um sie zu schlagen, muss ich noch konstanter und selbstbewusster werden und einige technische Kleinigkeiten verbessern", meinte Stuczynski ohne Ehrfurcht vor der seit Jahren übermächtigen Russin.

Wariner setzt Zeichen 

Mit der Jahresweltbestleistung von 4,90 Meter hat sie Isinbajewa, die erst später in die Olympia-Saison einsteigt, den Kampf angesagt. Bei der WM in Osaka war Stuczynski im Vorjahr noch Zehnte, bei den diesjährigen Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia holte sie hinter der höhengleichen Isinbajewa (beide 4,75 Meter) bereits Silber.

Ein weiteres Achtungszeichen setzte Jeremy Wariner. Der Olympiasieger und zweimalige Weltmeister lieferte über 400 Meter in 44,42 Sekunden die zweitbeste Zeit des Jahres ab.

"Die Zeiten werden noch besser, keine Sorge. Ich weiß, bis zu den US-Meisterschaften Ende Juni werde ich richtig fit sein. Heute hatte ich leichte Probleme mit meinem Oberschenkel, deshalb sagt die Zeit nichts darüber aus, wie schnell ich laufen kann, wenn ich gesund bin", meinte der überragende Viertelmeiler der Welt. Bei den US-Trials Ende Juni werden die Olympia-Tickets vergeben.

Gay nicht zu schlagen

Der dreifache Sprint-Weltmeister von Osaka, Tyson Gay (USA), war auf seinen Paradestrecken nicht zu schlagen. Der Sieg über 100 Meter in 10,05 Sekunden vor seinem Landsmann Darvis Patton (10,06 Sekunden) fiel jedoch denkbar knapp aus.

Auf der doppelten Distanz hingegen trudelte er 25-Jährige bereits 15 Meter vor dem Ziel aus und gewann in 20,08 Sekunden - es war die zweitbeste Zeit des Jahres. Ein noch besseres Ergebnis machten Gegenwind und Temperaturen um die 30 Grad zunichte.

Dennoch war Gay mit sich und der Welt zufrieden: "Jeder Sieg hilft mir auf dem Weg nach Peking und ist gut für mein Selbstbewusstsein." Das wird er am 31. Mai brauchen, wenn Gay beim Meeting in New York zum mit Spannung erwarteten Sprint-Spektakel gegen den Weltjahresbesten Usain Bolt antritt.

Der Jamaikaner war am 3. Mai mit 9,76 Sekunden die zweitschnellste je gestoppte Zeit über 100 Meter gelaufen und hatte dabei den Weltrekord seines Landsmann Asafa Powell nur um zwei Hundertstel verfehlt.