Schumann schießt Weltrekord

SID

München - Mit dem 40. Weltcupsieg seiner Laufbahn und dem Final-Weltrekord von 790,0 Ringen hat Ralf Schumann seine olympischen Gold-Ambitionen unterstrichen.

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Der 45 Jahre alte dreimalige Olympiasieger vom Förderverein Schießsportzentrum Suhl behauptete sich mit der Olympischen Schnellfeuerpistole beim Weltcup in München-Hochbrück mit deutlichen 3,6 Ringen Vorsprung vor Junioren-Weltmeister Christian Reitz (Kriftel).

"Das war für beide mehr als die halbe Miete in der Olympia-Qualifikation", legte sich Bundestrainer Peter Kraneis fest, der seine endgültige Entscheidung aber erst nach dem Weltcup am letzten Mai-Wochenende in Mailand verkünden will.

Schumann zufrieden 

Ralf Schumann realisierte erst durch die Gratulanten die neue Bestmarke. "Im Wettkampf ist man so konzentriert, da hört man nicht so genau auf die Ansagen", sagte er. "Es war ein Super-Wettkampf. Ich habe meine Trainingsleistungen gut umgesetzt, bin trotz kleiner Fehler zufrieden", so der dreimalige Olympiasieger.

Als Fehler wertet er jede Neun. "Heute war aber auch die eine Acht im Finale nicht so schlimm", meinte schmunzelnd der Perfektionist, dessen nicht verhohlenes Ziel für Peking der vierte Olympia-Triumph ist.

Gläubiger Christ Schumann 

Im Rekordbuch des erfolgreichsten Schnellfeuerschützen der Welt stehen neben den drei Olympia- und 40 Weltcupsiegen noch vier WM-Titel, 13 Mal EM-Gold sowie 14 Siege bei den Weltcup-Finals.

Trotzdem hört der gläubige Christ die Bezeichnung "weltbester Schütze" ungern. "Heute und hier war ich der Beste. Doch es gibt viele sehr gute Schützen. Deshalb ist jeder Wettkampf auch eine neue Herausforderung", betonte Schumann.

Unterstüzung aus Sachsen 

In Peking dürfte er im mehrfachen Junioren-Weltmeister Christian Reitz prima Unterstützung bekommen. Der 21 Jahre alte Sachse aus Löbau, der inzwischen in Kriftel trainiert und an der hessischen Polizeihochschule studiert, schaffte auch beim zweiten Weltcup-Einsatz seiner Laufbahn einen Podestplatz.

Erst bei der Weltcup-Premiere Anfang April in Rio de Janeiro war Reitz im ersten Männer-Jahr mit dem Sieg in den Kreis der Peking-Anwärter aufgerückt. Danach war er Zweiter bei der internen deutschen Ausscheidung hinter Schumann.

Nur Kontrahenten sind älter 

"Für mich hat sich im Vergleich zu den Junioren nicht viel geändert. Die Waffe ist die gleiche, der Wettkampf auch. Nur die Kontrahenten sind etwas älter geworden", sagte der Sport-Polizist.

Im olympischen Liegend-Match mit dem KK-Gewehr wurde der Dortmunder Maik Eckhardt Zehnter. Er verpasste das Finale nur wegen der schlechteren letzten Serie. Mit 597 Ringen schoss er das gleiche Vorkampf-Resultat wie der am Ende drittplatzierte Australier Warren Potent.