Sogar die Teilnahme an den am 26. Mai beginnenden French Open ist wegen anhaltender Schulterprobleme fraglich. "Wenn ich nicht nahe an meinen 100 Prozent spielen kann, will ich mir das nicht antun, zu spielen", begründete Haas seine Turnierpause - und auch im Training ist vorerst Schongang angesagt. "Tennis wird erstmal ein paar Wochen nicht gespielt", sagte der 30-Jährige.
Das nächste Ziel seien "eventuell die French Open", hatte der in Florida lebende Hamburger am Rande der Internationalen Tennismeisterschaften erklärt, bei denen er wenigstens seine nahe München lebende Familie besuchen konnte.
Nächstes Ziel: French Open
Die Teilnahme am zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist aber alles andere als sicher, denn die nächsten Wochen geht es vor allem darum, die Probleme an der bereits dreimal operierten rechten Schulter wieder in den Griff zu bekommen. Mit Hilfe seines neuen Coaches, Dean Goldfine aus den USA, will Haas rechtzeitig für die Spiele in Roland Garos wieder fit werden.
Die Gesundheit geht vor, denn nach seiner letzten Schulter-OP im Dezember hatte Haas sich bereits im Februar auf der Tour zurückgemeldet. "Viel zu früh, da war ich bei weitem noch nicht bereit", haderte Haas dieser Tage mit sich und seiner Ungeduld. Die Ungeduld wurde mit weiteren Problemen und den Absagen prompt bestraft.
Vier Ränge bis zur Setzliste
In München, in der kommenden Woche in Rom oder vom 12. bis 18. Mai in Hamburg hatte sich Haas ohnehin keine großen Siegchancen ausgerechnet. Da der Davis-Cup-Spieler aber keinen einzigen Weltranglistenpunkt aus dem Vorsaison zu verteidigen hat, hätten schon kleine Erfolge gereicht, um in der Weltrangliste vom derzeit 36. Rang unter die Top-32 zu klettern.
"Wenn ich wieder unter die ersten 32 der Welt komme, bin ich bei den Grand Slams wieder gesetzt. Das wäre wichtig für mich", sagte Haas. Vorausgesetzt, dass er überhaupt fit wird, muss er in Paris wohl als ungesetzter Spieler antreten und so schnell Duelle gegen Spitzenleute wie den Schweizer Roger Federer oder Sandplatzspezialist Rafael Nadal (Spanien) fürchten.
Der Traum vom Grand-Slam bleibt
Vom Karriereende will der ehemalige Weltranglisten-Zweite, dessen letzter von elf Turniererfolgen 15 Monate zurückliegt, trotz der chronischen Schulterprobleme nichts wissen. "Ich mache damit ja schon sehr lange rum. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen. Ich bin gewohnt, das wegzustecken", sagte Haas.
Sein Gesundheitszustand wird von Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen "mit Sorge" verfolgt. Ein Traum treibt den Hartplatzspezialisten und Wahlamerikaner Haas im Herbst seiner Karriere noch an: "Jeder braucht Ziele und meines ist nach wie vor, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen." Am liebsten bei den US Open.