Artland Dragons sind Pokalsieger

SID
Artland, Dragons, Mcintosh, Lamont
© Getty

Hamburg - Die Artland Dragons Quakenbrück haben zum ersten Mal den BBL-Pokal gewonnen.

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Das Team des amerikanischen Trainers Chris Fleming aus der 13.000 Einwohner zählenden niedersächsischen Kleinstadt bezwang in der Hamburger Color-Line-Arena in einem packenden Finale EnBW Ludwigsburg 74:60 (32:30).

Die Dragons traten die Nachfolge des dreimaligen Cup-Siegers Köln 99ers an, der bereits im Achtelfinale an ALBA Berlin gescheitert war. Gegen Köln hatte der deutsche Vizemeister aus Quakenbrück das Vorjahrs-Finale knapp mit 58:60 verloren.

Der Traum des als Favorit ins Turnier gegangenen fünfmaligen Pokalgewinners und Bundesliga-Hauptrundensiegers aus Berlin vom ersten Titel seit 2006 war bereits bei der 69:76-Halbfinalniederlage gegen die Dragons geplatzt.

Nach der 70:74-Niederlage im "kleinen Finale" gegen die Eisbären Bremerhaven belegte der siebenmalige Meister gar nur den enttäuschenden vierten Platz. Der neue Pokalsieger kassierte für seinen ersten Titel zehn Punkte für das sogenannte Europa-Ranking für die Teilnahme an Europacup-Wettbewerben wie EuroLeague, ULEB-Cup und FIBA-Europacup.

Spannung bis zum Schluss

Beste Werfer im intensiven Finale zweier gleichwertiger Teams waren Chad Prewitt (15), Adam Chubb (14), Lamont McIntosh (im Bild, 12) und Leon Rodgers (11) bei den Dragons, sowie Ronald Ross (11) und Heiko Schaffartzik (10) bei Ludwigsburg. Vor 6508 Zuschauern begegneten sich beide Mannschaften bis kurz vor Schluss auf Augenhöhe.

Ludwigsburg, das im Halbfinale gegen Bremerhaven mit 76:72 gewonnen hatte, ging mit 7:2 in Führung (3. Minute), lag aber nach dem ersten Viertel mit 14:17 in Rückstand. Im zweiten Viertel zogen die Dragons zunächst auf 23:16 (15.) davon, doch die Schwaben verkürzten schnell auf 25:24 (17.). Zur Pause stand es 32:30 für Artland.

Auch nach dem Wechsel ging es munter hin und her: Vom 39:39/26. Minute über 45:39 (29.) zum 47:46 am Ende des dritten Viertels. Im Schlussviertel das gleiche Bild: Artland legte vor (55:49/32.), Ludwigsburg zog nach (55:53/35.). Die entscheidenden Punkte zum Artland-Sieg steuerten McIntosh und Prewitt bei.

ALBA frustiert, Pommer zufrieden

Der große Verlierer des Top Four war Hauptrunden-Sieger ALBA, der schon vor dem Finale die Stätte der Schmach fluchtartig verließ. "Das war ein enttäuschendes Wochenende. Entscheidend war, dass wir im Halbfinale dem großen Erwartungsdruck nicht standhielten. Es war reine Kopfsache. Das müssen wir schnell verdauen, um für die Playoffs gewappnet zu sein", meinte der frustrierte ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi.

"Schnell abhaken und auf die Playoffs konzentrieren", sagte Kapitän Patrick Femerling. Dort treffen die "Albatrosse" in der Viertelfinalserie vom 15. Mai an erneut auf die Eisbären, deren Coach Sarunas Sakalauskaus meinte: "Wir freuen uns über Platz drei, aber in den Playoffs geht es von vorn los."

Ein positives Fazit des Turniers, das zum zweiten Mal in der Color-Line-Arena stattfand, zog BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. "Wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht. Fast 13.000 Zuschauer an beiden Tagen können sich sehen lassen. Das Ganze muss noch einen gewissen Gewöhnungswert bekommen", meinte Pommer, der die Vorverlegung des Turniers auf einen früheren Zeitpunkt im März ankündigte. Hamburg ist Top-Four-Standort bis 2011.