Philipp Boy gewinnt erste Qualifikation

SID

Berlin - In Abwesenheit von Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen hat sich der Cottbuser Philipp Boy den Sieg bei der ersten Olympia-Qualifikation der deutschen Turner in Berlin gesichert.

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Vor 5200 Zuschauern im Velodrom setzte sich der 20-Jährige mit 89,95 Punkten vor Eugen Spiridonov (Bous/87,70) und seinem Vereinsgefährten Robert Juckel (86,20) durch und hat damit die Fahrkarte nach Peking fast sicher.

Bei den Frauen war Sprung- Europameisterin Oksana Tschussowitina (Köln) die souveräne Siegerin.

Beifall für Boy

Boy sorgte vor allem mit seiner Reck-Übung, für die er beim Ausgangswert von 6,9 starke 15,900 Punkte erhielt, für Riesen-Beifall der Fans. Auch an den anderen Geräten leistete sich der EM-Zweite mit dem deutschen Team keinen gravierenden Patzer.

"Der Wettkampf ist eine Zwischenstation. Ich bin gut durchgekommen, deshalb kann ich ganz zufrieden sein", meinte Boy. Beachtung fand auch das gelungene Comeback von WM-Turner Thomas Andergassen nach seiner Schulteroperation im Herbst 2007.

Der Stuttgarter sorgte für Höchstnoten am Seitpferd (15,00) und an den Ringen (15,050) und darf sich nun wieder Hoffnungen auf Peking machen.

Tschussowitina setzt sich durch

In der Frauen-Konkurrenz bewies Tschussowitina große Ausgeglichenheit an allen vier Geräten und setzte sich mit 60,050 Punkten deutlich vor Marie-Sophie Hindermann (57,10) und Kim Bui (beide Tübingen/57,00) durch.

"Es lief gut, ich bin zufrieden. Jetzt will ich die kommenden Wochen nutzen und in Chemnitz noch einen neuen zweiten Sprung präsentieren", sagte die 32-jährige Kölnerin.

Lokalmatadorin Katja Abel (56,85) wurde Vierte. Den vier Erstplatzierten dürfte damit das angestrebte Ticket nach Peking nicht mehr zu nehmen sein, obwohl die endgültige Entscheidung über das Olympia-Team erst in zwei Wochen bei den deutschen Meisterschaften in Chemnitz fällt.

Tolles Comeback von Brinker

Cheftrainerin Ulla Koch war vor allem zufrieden mit Anja Brinker, die am Stufenbarren ein tolles Comeback nach ihrer Fuß-Operation feierte. "Mit dieser Übung kann sie der Mannschaft in Peking helfen", meinte die Cheftrainerin.

Die 17-Jährige aus Herkenrath erhielt für ihre Übung mit 15,40 Punkten die Tageshöchstnote an diesem Gerät und übertraf damit sogar die WM-Fünfte Marie-Sophie Hindermann, die ihren Abgang nicht in den Stand brachte.

Pech hatte Daria Bijak, die sich im zurückliegenden Jahr mit College-Wettkämpfen in den USA fitgehalten hatte. Die Kölnerin überdehnte sich beim Einturnen das Knie und musste Wettkampf abbrechen. "Das ist schade, denn sie war wieder gut in Schwung", bedauerte Koch.