Wasserburg verzichtet auf den Europapokal

SID

Wasserburg - Der TSV Wasserburg zieht sich aus dem internationalen Wettbewerb zurück. Der fünffache deutsche Meister der Frauen hat beschlossen, in der kommenden Saison nicht am FIBA EuroCup teilzunehmen.

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"Rein sportlich gesehen ist das natürlich ein Verlust, denn diese Spiele waren meistens auf einem höheren Niveau als in der Bundesliga", sagte Trainer Hans Brei. Die Gründe für den vorläufigen Rückzug sind vor allem finanzieller und organisatorischer Natur.

Zum einen sank das Zuschauerinteresse deutlich. Maximal 500 Zuschauer kamen zuletzt zu den Heimspielen. Zu wenig, um die hohen Kosten zu decken. Ein fünfstelliges Defizit ist die Bilanz der vergangenen Europacup-Saison.

Kein Geld

"Das können wir uns einfach nicht leisten", erklärte Manager Jochen Bruch: "Unter der Woche kommen viele Familien mit ihren Kindern nicht, auch für Berufstätige ist es oft schwierig. Wenn dann auch noch Fußball im Fernsehen ist, spielen wir in einer fast leeren Halle."

Auch der internationale Basketballverband (FIBA) hat mit neuen Vorschriften zum Rückzug des TSV Wasserburg beigetragen. Die Oberbayern müssten sich neue 24-Sekunden-Uhren anschaffen, eine neue Anzeigentafel installieren und für jedes Europapokalspiel einen reinen Basketballboden verlegen.

Denn für jede nicht eingehaltene Auflage verhängt der Verband Strafen. "Die FIBA muss von ihrem hohen Ross runter", forderte Trainer Brei, "die müssen doch auch Vereinen, die keine nagelneue Halle und wenig Geld haben, die Chance geben, international zu spielen."