Lisicki stürmt in Top 100

SID
Sabine, Lisicki, German, Open
© Getty

Berlin - Die German Open der Tennis-Damen in Berlin haben ein neues Zugpferd. Sabine Lisicki aus Berlin, die Hoffnungsträgerin der stark kränkelnden deutschen Mädchen-Garde, warf die an Nummer 16 gesetzte Sharar Peer aus Israel aus dem Turnier.

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Die 18-Jährige vom LTTC Rot-Weiß setzte sich in nur 80 Minuten mit 7:5, 6:1 durch. Nach diesem Sieg wird Lisicki in der WTA-Weltrangliste vom kommenden Montag an erstmals unter den Top-100 auftauchen.

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"Das Turnier zu Hause ist immer etwas Besonderes, ich will weit kommen", erklärte die sichtlich gelöste Lisicki nach dem Auftakterfolg. Mit harten Bällen, aber auch immer wieder geschickt eingestreuten Stopps raubte die Lokalmatadorin ihrer Kontrahentin die Nerven.

 

Olympia als nächstes großes Ziel

Lisick, die wie auch die weiteren drei deutschen Spielerinnen mit einer Wildcard spielt, gilt nach dem überraschenden Erfolg bei den Australian Open als eine der neuen deutschen Tennis-Hoffnungen. In Melbourne hatte sie die dritte Runde erreicht.

Nun steht Sabine Lisicki auf Rang 102 in der Welt. "Sie will unbedingt die Olympia- Qualifikation schaffen", verriet Vater und Trainer Richard Lisicki, einst Coach beim polnischen Tennis-Verband. Dafür müsste seine Tochter nach den French Open mindestens auf Rang 65 der Weltrangliste stehen.

"Sie ist eine Kämpferin, das zeichnet sie aus", nannte er den größten Vorzug seiner Tochter, mit der die Turnier-Macher in Berlin auf großen Plakaten werben. "Das finde ich gut. Es hilft, das Tennis wieder populärer wird", bemerkte Lisicki.

Achtungserfolg bei den Australian Open 

"Ich habe es ins Hauptfeld der French Open geschafft", freute sich die Fed-Cup-Spielerin nach ihrem Duell gegen die Nummer 21 der Welt. Die einstige israelische Soldatin Peer hatte nach 4:2-Führung mehr und mehr die Initiative an die Lokalmatadorin abgeben müssen.

2006 und 2007 war die Berlinerin bei ihrem Lieblings-Turnier noch früh gescheitert, damals stand sie auf Rang 497 bzw. 194 der Weltrangliste. Nach drei Erfolgen bei der zweitklassigen ITF-Tour im Vorjahr schaffte Lisicki bei den Australien Open Anfang dieses Jahres den großen Sprung.

Nach gelungener Qualifikation war sie unter anderem durch einen Sieg gegen die Russin Dinara Safina, derzeit die Nummer 17 der Welt, bis in die dritte Runde vorgedrungen.

"Ich möchte 2008 unter die Top 50 kommen", unterstrich die ehrgeizige Power-Dame. Beim harten Training in der berühmten Bollettieri-Tennisakadamie in Florida hat sie zudem den langfristigen Kampfauftrag verinnerlicht: "Ich will die Nummer eins werden."

Bitterer Abstieg aus Weltgruppe I

Zuletzt musste Lisicki allerdings erfahren, wie schwer der weitere Auftsieg sein wird.

In Buenos Aires verlor der Tennis-Teenie mit dem deutschen Fed- Cup-Team gegen Argentinien und musste mit aus der Weltgruppe I absteigen. Mit dem langsamen Sand war Lisicki überhaupt nicht zurechtgekommen.

Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner glaubt, dass die Berlinerin den Sprung unter die ersten 30 der Welt schaffen kann, wenn sie noch konstanter wird und weiter hart arbeitet: "Sie hat unglaubliches Potenzial. Sie trainiert viel bei Bollettieri und ist sehr positiv eingestellt."