Kohli in Warteschleife: Dauerregen in Paris

SID
Tennis, Paris, French Open, Regen
© DPA

Paris - Dem deutschen Tennis droht bei den French Open ein Debakel. Nachdem sich am Sonntag bereits fünf Deutsche aus Paris verabschiedet hatten, folgten 24 Stunden später Michael Berrer und Martina Müller.

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Zu allem Überfluss sagte nach Thomas Haas und Nicolas Kiefer auch noch Florian Mayer seine Teilnahme am zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres wegen einer Magen-Darm-Entzündung ab und machte das triste Bild an diesem regnerischen Montag perfekt.

"Rien ne va plus", hieß es gegen halb fünf, als die grünen Plastikplanen über die Courts gezogen werden mussten. Dauerregen sorgte zunächst für eine Unterbrechung und später für die Vertagung aller noch angesetzten Spiele auf Dienstag.

Starke Gegner für die Verbliebenen

Erinnerungen wurden wach an 2007, als in den ersten Turniertagen Regen zu einem mittleren Spielplan-Chaos geführt hatte.

Am Dienstag haben damit noch Philipp Kohlschreiber (gegen Stanislas Wawrinka), Mischa Zverev (gegen Paul Capdeville), Benjamin Becker (gegen Michail Juschni), Daniel Brands (gegen Dmitri Tursunow) und Sabine Lisicki (gegen Jelena Wesnina) die Chance zur Verschönerung der deutschen Bilanz - müssen sich aber allesamt mit starken und unbequemen Gegnern auseinandersetzen.

Federer zufrieden

Gerade noch vor dem großen Regen über der französischen Hauptstadt entledigte sich Roger Federer seiner Auftakthürde und war sichtlich erleichtert.

"Die erste Runde bei einem Grand-Slam-Turnier ist immer gefährlich", sagte der 26 Jahre alte Schweizer nach seinem lockeren 6:4, 6:4, 6:3-Erfolg gegen den Amerikaner Sam Querrey.

"Das ist ein aufstrebender Typ, daher bin ich erleichtert und zufrieden mit meiner Vorstellung", sagte Federer, als er nach 95 Minuten den Court Suzanne Lenglen schon wieder verlassen durfte.

Die Partie seines Rivalen Rafael Nadal (Spanien) gegen den brasilianischen Qualifikanten Thomaz Bellucci fiel anschließend dem Wetter zum Opfer.

Berrer froh über Ausscheiden

"Das ist, wie wenn ein Jurist Medizin machen muss", sagte der frühere Jura-Student Berrer nach dem 3:6, 6:3, 2:6, 3:6 gegen Marcel Granollers (Spanien) auf der ungeliebten roten Asche.

"Ich bin froh, dass es auf Sand jetzt erst einmal vorbei ist", meinte der 100-Kilo-Mann aus Stuttgart ("Ich bin der schwerste Spieler auf der Tour"), der sich auf den schnelleren Belägen deutlich wohler fühlt.

Martina Müller blamierte sich mit 0:6, 4:6 gegen Karin Knapp (Italien). Eine große Enttäuschung mussten auch die Gastgeber verkraften. Hoffnungsträger Richard Gasquet, an Nummer acht gesetzt, zog wegen einer Knieverletzung vor der Partie gegen Florent Serra zurück.

Zuschauer feiern Publikumsliebling

"Der Einzug der Künstler", hatte die französische Sportzeitung "L'Equipe" am Montag getitelt. Nadals Einzug musste vertagt werden und bei Federers erstem Auftritt war Kunst noch nicht gefordert.

Sein spanischer Coach Jose Higueras verfolgte entspannt das Geschehen und die Zuschauer feierten den Publikumsliebling aus Basel, der in diesem Jahr endlich den Coupe des Mousquetaires in die Höhe stemmen will. Noch wirkt der zwölfmalige Grand-Slam-Sieger gelassen.

Zu Beginn der Pressekonferenz scherzte er mit einem Schweizer Journalisten und fragte diesen, wann er denn angereist sei und wie es ihm gehe. "Ich bin zufrieden mit meinem Spiel und hoffe, dass ich jetzt gut in das Turnier reinfinden werde", sagte Federer.

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