Kiefer verpasst erstes Halbfinale auf Sand

SID
Tennis, Rothenbaum, Kiefer
© DPA

Hamburg - Nicolas Kiefer hat sein erstes Halbfinale auf Sand verpasst und ist als letzter Deutscher am Rothenbaum ausgeschieden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In einer Achterbahnfahrt der Gefühle gegen den Italiener Andreas Seppi wurde der Publikumsliebling von den 11.800 Hamburger Zuschauern bei dem Masters-Turnier zwar wieder unermüdlich und lautstark angefeuert, doch auch das konnte ihm keine Flügel verleihen.

Nach einer Aufholjagd schien das Pendel am Ende des zweiten Satzes zugunsten Kiefers auszuschlagen, doch im Schlussspurt versagten dem zum Matchgewinn servierenden Hannoveraner die Nerven und Seppi hatte mit 6:3, 5:7, 7:5 das glücklichere Ende für sich.

Haas einziger Halbfinalist am Rothenbaum

Der verletzte Thomas Haas bleibt somit der letzte Deutsche, der am Rothenbaum ein Halbfinale erreicht hat. Das war 1997 und ging für den gebürtigen Hamburger gegen den Spanier Felix Mantilla verloren.

Letzter deutscher Sieger in der Hansestadt war 1993 Michael Stich. Der Südtiroler Seppi trifft in der Vorschlussrunde auf Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz, der beim 6:3, 6:3 gegen den Spanier Fernando Verdasco keine Mühe hatte.

Top-Halbfinale erwartet

Ein Knaller verspricht das andere Semifinale bei der mit 2,27 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung zu werden. Der Weltranglisten-Dritte Novak Djokovic qualifizierte sich durch einen 6:2, 6:3-Erfolg gegen den Spanier Albert Montanes für die Runde der letzten Vier.

Dort werden Sandkönig Rafael Nadal oder dessen Freund und Förderer Carlos Moya der Gegner des Rom-Siegers aus Serbien sein.

Kiefers Vorahnung

"Alle Welt glaubt, dass es ein leichtes Spiel wird. Aber ich glaube das nicht", hatte sich Kiefer vor dem ersten Vergleich mit dem in der Weltrangliste zwei Plätze schlechter eingestuften Seppi eingetrichtert.

Wie richtig dies war, zeigten die ersten Ballwechsel, in denen es der Niedersachse seinem Gegenüber aber auch leicht machte. Schwache Aufschläge wechselten sich ab mit ungenauen Schlägen.

Kampfgeist stimmte

An Kampfgeist mangelte es dem Weltranglisten-41 zwar nicht, aber das Spiel wenden konnte er allein dadurch nicht. Im an Spannung kaum zu überbietenden dritten Durchgang stockte den Zuschauern der Atem, als Kiefer auf die rechte Hand stürzte.

Erinnerungen wurden wach an die Verletzung von den French Open, die ihn ein Jahr außer Gefecht gesetzt hatte. Aber eine Schmerztablette reichte.

Schnell und agressiv

"Ich habe versucht, schnell und aggressiv zu spielen. Aber das war gegen Fernando nicht immer so einfach", sagte Federer, der nach seinem fünften Titel am Rothenbaum greift. In dem nur 80 Minuten dauernden Match gegen Verdasco zeigte sich seine im Vergleich zum Vorjahr vielleicht noch ausgeprägtere Dominanz.

Der im ATP-Computer 28 Plätze schlechter notierte Spanier mühte sich redlich und biss auf die Zähne, als er sich Mitte des zweiten Satzes den Fuß vertrat. "Das war natürlich Pech für ihn", sagte der 26-jährige Federer.