Kiefer am Rothenbaum im Achtelfinale

SID
Kiefer, Tennis, Hamburg
© DPA

Hamburg - Nicolas Kiefer hat sich auch vom Schweizer Shootingstar Stanislas Wawrinka nicht aufhalten lassen und steht nach einer begeisternden Tennis-Gala auf dem Center Court zum zweiten Mal im Achtelfinale am Hamburger Rothenbaum.

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Der 30-Jährige aus Hannover bezwang den Weltranglisten-Zehnten nach einer überzeugenden Vorstellung mit 7:5, 7:5 und fordert im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale nun den Russen Nikolai Dawidenko heraus. 

"Dieser Sieg gibt mir Selbstvertrauen", sagte Kiefer vor dem Duell mit der Nummer vier der Tennis-Welt. "Er ist sehr, sehr zäh, aber ich werde meine Beine in die Hand nehmen und wieder alles versuchen."

Als nach 2:22 Stunden und dem zweiten verwandelten Matchball vor den Augen von Bundestrainer Patrik Kühnen und HSV-Star Rafael van der Vaart Kiefers Erfolg perfekt war, riss er beide Arme in die Höhe, schickte eine Kusshand gen Himmel und schleuderte sein durchgeschwitztes T-Shirt in die Zuschauerränge.

Zuschauer begeistert

Die rund 10.000 Besucher in dem gut gefüllten Stadion im Stadtteil Pöseldorf erhoben sich applaudierend von ihren Sitzen und bedankten sich für die in Hamburg lange nicht erlebte Show eines deutschen Tennis-Profis.

"Es war gigantisch, heute da draußen zu spielen. Die Zuschauer haben mich gepusht", sagte Kiefer

Der nie aufsteckende und teilweise entfesselt aufspielende Kiefer verhinderte nach dem Ausscheiden aller anderen fünf deutschen Starter bei der mit 2,27 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung auch eine Blamage für den Deutschen Tennis Bund (DTB) und hält als "letzter Mohikaner" die Hoffnungen der Gastgeber aufrecht.

"Ich versuche, die Fahne so lange wie möglich hochzuhalten", so Kiefer vor dem Achtelfinale an diesem Donnerstag. 

Für eine weitere Überraschung sorgte der ehemalige Weltranglisten-Erste Marat Safin. Der 28 Jahre alte Russe steht nach einem 7:5, 6:4-Erfolg gegen den Tschechen Tomas Berdych ebenfalls im Achtelfinale.

Nun gegen Dawidenko 

Gegen den innerhalb einer Woche von Position 24 auf 10 der Weltrangliste gekletterten Rom-Finalisten Wawrinka ließ sich Kiefer nie aus dem Konzept bringen. Im ersten Satz führte er bereits 4:1, ließ den Schweizer aber wieder auf 4:4 herankommen. Zwei leichte Satzbälle schlug er ins Netz, nutzte dann aber den dritten.

Im zweiten Durchgang wehrte der Weltranglisten-43. zwei Satzbälle ab, ehe er sich mit dem zweiten Matchball das Achtelfinal-Ticket sicherte. Bislang war Kiefers Bilanz bei dem Traditionsturnier in Hamburg nicht gerade erfolgsversprechend. Mehr als das Achtelfinale war nie drin.

In Dawidenko wartet nun natürlich ein ganz harter Brocken auf den Davis-Cup-Rückkehrer, der sich nach mehr als einem Jahr Verletzungspause wieder in die Elite zurückgekämpft hat.

Eine ganz souveräne Vorstellung zeigte Roger Federer, der mit Jarkko Nieminen beim 6:1 und 6:3 kurzen Prozess machte.