Karpow und Bogdanowa in Götzis vorn - Minah 5.

SID

Götzis - Die deutschen Mehrkämpfer haben in Götzis eine passable erste Halbzeit "gespielt" und sich mit starken Disziplin- Leistungen für Peking empfohlen.

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Bei der ersten Olympia-Qualifikation konnte vor allem ein Zehnkampf-Trio um Jacob Minah überzeugen, der bei der 34. Auflage des Traditionsmeetings bester Allrounder im Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) war.

Olympia-Tickets werden vergeben

Der Göttinger profitierte im Mösle-Stadion vor allem von seiner Bestleistung im Kugelstoßen und startet mit 4237 Punkten als Fünfter in den Final-Sonntag.

Spitzenreiter nach dem ersten Tag waren der Kasache Dimitri Karpow (4382) und die Russin Anna Bogdanowa (3930) im Siebenkampf.

Die deutsche Meisterin Julia Mächtig (Neubrandenburg) lag als beste DLV-Athletin nach vier Disziplinen zunächst auf dem achten Rang (3669).

"In Ratingen ist der Showdown, und alle sind durchaus noch mal in der Lage, ein paar Punkte drauf zu legen", meinte Teammanager Claus Marek und spielte damit auf die entscheidende zweite Olympia- Qualifikation in drei Wochen an.

In Ratingen werden die drei Peking- Tickets endgültig vergeben, wenn die DLV-Norm (8050 Punkte) erfüllt ist. "Pascal Behrenbruch, Jacob Minah und Arthur Abele marschieren hier auf persönliche Bestleistungen zu", sagte Marek.

Niklaus enttäuscht

Behrenbruch (Frankfurt) schloss den ersten Tag als Sechster ab, Abele (Ulm) war als Zehnter ebenfalls noch gut im Rennen. Hinter Karpow lag ein russisches Duo in Lauerstellung: Alexej Drosdow (4315) war Halbzeit- Zweiter vor Alexander Pogorelow (4305).

Der WM-Fünfte André Niklaus (Berlin) enttäuschte dagegen bei seinem sechsten Auftritt im Mehrkampf-Mekka in Vorarlberg.

Nach fünf Disziplinen lag der 26-Jährige mit 3954 Punkten nur auf Platz 16 im Feld der 22 Zehnkämpfer. Im Vorjahr hatte er an gleicher Stelle mit 4197 Zählern seinen Halbzeit-Rekord aufgestellt - daran fehlten diesmal gleich 243 Punkte.

Suche nach Klüft-Nachfolgerin

Pech hatte Norman Müller (Halle/Saale), für den das Meeting nach drei Fehlversuchen im Weitsprung nur noch ein besserer Trainingswettkampf war. "Ich mache weiter, aber jetzt zählt Ratingen noch mehr und wird für mich noch wichtiger", sagte er.

Nach dem Abschied von Siebenkampf-Königin Carolina Klüft, die zuletzt fünfmal in Serie in Götzis gewonnen hatte, streiten sich ihre einstigen Rivalinnen um die Nachfolge.

Die Schwedin will künftig im Weit- und Dreisprung starten. Bogdanowa führte nach vier Disziplinen nur knapp vor der Britin Jessica Ennis (3894) und Ljudmilla Blonska aus der Ukraine (3796). Hinter Julia Mächtig konnte sich nur noch ihre Vereinskollegin Sonja Kesselschläger (10. mit 3653 Punkten) unter den Top Ten platzieren. "Da war heute noch eine große Nervosität zu spüren, aber alle liegen auf einem guten Kurs", bilanzierte DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck.