Kanuten kämpfen um Olympia-Qualifikation

SID

Duisburg/Markkleeberg - Bei den erfolgreichsten deutschen Sommer-Olympioniken werden die ersten Träume von olympischem Edelmetall platzen.

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Während die Kanu-Rennsportler um den dreimaligen Olympiasieger Andreas Dittmer auf der Wedau ihre letzte interne Ausscheidung bestreiten, werden bei den Slalom-Kanuten schon die ersten Tickets für die in knapp 100 Tagen beginnenden Olympischen Spiele vergeben.

"Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Die erste Qualifikation war zum Aufwärmen, jetzt wird es ernst", sagte Sportdirektor Jens Kahl. "Jetzt geht es um die Wurst."

Noch ist alles drin 

Von den sieben noch aktiven Athen-Olympiasiegern hat ausgerechnet Vorzeigepaddler Dittmer im Canadier-Einer die nationale Hürde auf dem Weg nach Peking noch nicht genommen. "Ich konnte gut trainieren und hoffe, dass ich mein Leistungsvermögen zeigen kann", sagte der 36-Jährige, der zuletzt auch wegen gesundheitlicher Probleme geschwächt war.

Neben dem Neubrandenburger haben aber auch die Vorjahres- Weltmeister Marco Herszel (Magdeburg), Björn Goldschmidt oder Maren Knebel (beide Karlsruhe) noch nicht die vom Verband geforderte "Leistungsbestätigung" erbracht. "Noch ist alles drin", sagte Chefbundestrainer Reiner Kießler, für dessen Team dann bei den internationalen Qualifikationen im Juni in Szeged/Ungarn und Duisburg die Tickets für die Spiele gelöst werden.

Mitten im Quali-Krimi 

Nach zwei von vier Wettkämpfen, von denen das schlechteste Ergebnis gestrichen wird, stehen die Slalom-Spezialisten mitten in einem Qualifikations-Krimi. Nach dem Auftakt in Augsburg fahren im Kajak Weltmeisterin Jennifer Bongardt (Köln) und Vize-Weltmeister Fabian Dörfler (Augsburg) auf Kurs Peking.

Im Canadier-Zweier führen vor der Entscheidung im Leipziger Süden Felix Michel/Sebastian Piersig (Spremberg) die Rangliste an. Aber auch die Olympia-Zweiten Marcus Becker/Stefan Henze (Halle/Saale) haben wie zwei weitere Bootsbesatzungen noch gute Chancen. Im Canadier-Einer ist überraschend der ehemalige Einer-Spezialist Christian Bahmann (Bad Kreuznach) vorn.

Zweite Sichtung auf der Wedau 

"Ich bin sehr gespannt, weil es überall noch offen ist", sagte Coach Köhler. Derart knappe Zeitrückstände wie am vergangenen Wochenende auf dem Augsburger Eiskanal wird es in Sachsen aber nicht geben, weil die Strecke um einiges schwieriger ist.

Etwas gelassener als Dittmer können sechs Athen-Olympiasieger die zweite Sichtung auf der Wedau angehen. Katrin Wagner-Augustin (Potsdam), Carolin Leonhardt (Mannheim), Ronald Rauhe, Tim Wieskötter (beide Potsdam), Christian Gille (Leipzig) und Tomasz Wylenzek (Essen) haben bei der ersten Qualifikation vor drei Wochen überzeugt und können sich bereits für das erste Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz bei den Weltcups im Juni in Form bringen.