Golden League startet in Berlin

SID
Leichtathletik, Golden League, ISTAF
© DPA

Berlin - Erstmals fällt beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) der Leichtathleten im Berliner Olympiastadion der Startschuss für den Kampf um den Eine-Million-Dollar-Jackpot der Serie Golden League.

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Wo bisher das Geld ausgeschüttet wurde, geht es im Olympia- Jahr darum, sich mit Siegen in zehn ausgewählten Disziplinen im Rennen zu halten. Abräumen kann nur, wer bei allen sechs Meetings erfolgreich ist.

"Wer in Berlin nicht antritt, kann den Jackpot nicht gewinnen", sagte ISTAF-Geschäftsführer Gerhard Janetzky. Auch 2009 vor den Weltmeisterschaften an gleicher Stelle (15. bis 23. August) ist das ISTAF wieder erstes Meeting und Generalprobe auf den Jahreshöhepunkt.

Zehn Wochen bis Peking

Nur zehn Wochen vor Peking (8. bis 24. August) scheint der Jackpot jedoch nicht die große Anziehungskraft bei der 11. ISTAF-Auflage zu besitzen, der Fokus bei vielen Athleten ist auf Peking gerichtet.

"Die Serie geht über vier Monate, das ist zu lange. Dazu ist es nicht einfach, sechsmal zu dominieren. Außerdem gibt zu viele konkurrierende Meetings. Der Terminkalender muss verändert werden, wenn der Weltverband IAAF die Serie ab 2010 überarbeitet", forderte Janetzky.

 Dennoch hofft er vor über 65 000 Zuschauern auf das "sportlich mit Abstand leistungsstärkste Meeting" der letzten Jahre. "Die Athleten sind ausgeruhter als im September nach dem Jahreshöhepunkt", denkt er.

Asafa Powell verletzt 

Bisher sind beim größten deutschen Eintagesmeeting mit einem Etat von 2,6 Millionen Euro sieben Einzel-Weltmeister von Osaka unter den 220 Aktiven in insgesamt 18 Wettbewerben am Start.

"Was im Moment auf dem Markt ist, kommt nach Berlin", sagte Janetzky. 100-m- Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) wollte in Berlin laufen, sei aber verletzt. Dessen Landsmann und Fast-Weltrekordler Usain Bolt scheut den Trip nach Europa.

Die USA-Asse um Dreifach-Sprintweltmeister Tyson Gay haben eine Woche später ein Pflichtmeeting ihres Sponsors (Nike) und wollen vor den Trials kein Risiko eingehen.

Richards als mahnendes Beispiel 

Sanya Richards über 400 m, die im Vorjahr zusammen mit Jelena Isinbajewa (Russland/Stabhoch) den Jackpot knackte, ist für viele das abschreckende Beispiel: Bei den Trials verpasste sie den WM-Einzelstart.

Fünf Osaka-Weltmeister melden Jackpot-Ansprüche an, von denen Olympiasieger Jeremy Wariner (USA/400 m), der auf 8,73 m verbesserte Weitspringer Irving Saladino (Panama), Janeth Kepkosgei (Kenia/800 m) und Blanka Vlasic (Kroatien/Hoch) der Durchmarsch durchaus zugetraut werden kann.

Im Speerwurfduell zwischen Weltmeister Tero Pitkämäki (Finnland) und Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen) gibt es keinen klaren Favoriten, schon im Vorjahr kam keiner zu sechs Siegen.

Eine heiße Anwärterin könnte auch die immer stärker werdende Hallen- Weltrekordlerin Susanna Kallur (Schweden) sein, die schon im Vorjahr in Berlin erfolgreich war.

Stabhochspringer im Spotlight 

Neben Alfred Kirwa (Kenia/800 m) ist auch die Diskus-Weltelite um Weltmeister Gerd Kanter (Estland) und Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen) nahezu komplett am Start, um den WM-Zweiten und Lokalmatador Robert Harting zu prüfen.

Unter den knapp 40 deutschen Athleten stehen die Stabhochspringer um den WM-Dritten Danny Ecker (Leverkusen) besonders im Blickfeld.

Der EM-Zweite Thomas Blaschek aus Leipzig kämpft über 110 m Hürden gegen den Kubaner Dayon Robles sowie dem neuen US-Star David Oliver, der mit 12,95 Sekunden Saisonspitzenreiter ist, um die Olympia-Norm.