Dittmer bricht Qualifikation ab

SID

Duisburg - Der Weg nach Peking hat für den dreimaligen Olympiasieger Andreas Dittmer weiter Höhen und Tiefen.

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Nachdem der 36-Jährige aus Neubrandenburg noch vor drei Wochen bei der ersten nationalen Qualifikation auf der Wedau die internen Anforderungen nicht erfüllt hatte, konnte er bei der zweiten Ausscheidung auch nur an einem Tag im Canadier-Einer überzeugen.

Nach seinem Erfolg über 500 Meter und dem Vorlaufsieg über den Kilometer am Samstag reiste Dittmer überraschend wegen einer Blockierung im Halswirbelbereich ab.

"Ich wollte nichts gefährden und habe abgesagt", sagte der achtmalige Weltmeister, der auf die EM vom 15. bis 18. Mai in Mailand verzichtet. "Dann kann ich regenerieren und mich ganz auf Szeged vorbereiten."

Vom 6. bis zum 8. Juni können die erfolgreichsten deutschen Sommer-Olympioniken beim Weltcup im ungarischen Szeged die ersten Olympia-Tickets buchen. Durch seinen Sieg am Wochenende im Canadier- Einer über 500 Meter hat Dittmer für diese Strecke das Startrecht, ob er auch über den Kilometer um den Peking-Startplatz eingreifen darf ist offen.

"Er muss bei einer Leistungsdiagnostik zeigen, was er auch über 1000 Meter kann", sagte Bundestrainer Reiner Kießler. "Andreas lebt momentan von seinem Bonus, den er sich jahrelang erarbeitet hat." Gefährdet ist das Peking-Ticket noch nicht, aber alles lässt sich für den Neubrandenburger schwerer als erwartet an.

Dabei hatte das Wochenende praktisch perfekt für Dittmer begonnen. Hochkonzentriert präsentierte sich der Seriensieger im Canadier-Einer nach den überraschenden und ersten nationalen Niederlagen vor drei Wochen auf der Wedau, sicher gewann er die 500 Meter.

"Dittmer hat gezeigt, wer Chef im Ring ist", sagte Sportdirektor Jens Kahl und Kießler freute sich, "wieder den alten Andreas Dittmer" gesehen zu haben.

"Für mich war der Sieg auch für die mentale Verfassung sehr wichtig, um zu sehen, dass ich es wieder kann", sagte der Vorzeige- Sportler selbst, will aber nicht zu früh sein Pulver verschießen. "Olympische Spiele finden in etwa 100 Tagen statt, man muss schauen, dass man da fit ist."

Auch über 1000 Meter hielt Dittmer die jungen Wilden im Vorlauf wieder in Schach - ehe es kurz nach dem Aufstehen das böse Erwachen gab.

Am Morgen klagte er über die Blockierung, nach der er selbst nur eine kurze Pause erwartet. Morgenluft wittert indes der 20-jährige Potsdamer Brendel. "Ich werde weiter angreifen, habe aber eher Außenseiterchancen", sagte der 20-Jährige, der noch nie ein direktes Duell gegen Dittmer gewonnen hat, aber immer näher kommt.