DOSB vergibt 79 Olympia-Tickets

SID
Olympia, Heidler, Boll
© Getty

Frankfurt/Main - Die Medaillen-Hoffnungen Timo Boll, Betty Heidler und Christina Obergföll stehen an der Spitze der 79 Athleten, die in der ersten Nominierungsrunde ihre Tickets für die Olympischen Spiele vom 8. bis 24. August in Peking erhalten haben.

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Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nominierte auf seiner Sitzung in Frankfurt am Main 40 Frauen und 39 Männer aus zwölf Sportarten, darunter neben Tischtennis-Ass Boll und den beiden Top-Leichtathletinnen auch die Fecht-Weltmeister Britta Heidemann und Peter Joppich, Judo- Olympiasiegerin Yvonne Bönisch sowie Triathlon-Weltmeister Daniel Unger.

"Ich freue mich für alle, die es geschafft haben. Der Start bei Olympia ist ein Höhepunkt in jeder sportlichen Laufbahn. Es sind interessante und vielversprechende Namen dabei. Die Olympia-Mannschaft ist im Werden", erklärte DOSB-Präsident Thomas Bach.

450 - 470 Athleten insgesamt 

Die am Donnerstag nominierten Athleten kommen aus den Sportarten Badminton, Bahnradsport, Boxen, Fechten, Gewichtheben, Judo, Kanuslalom, Leichtathletik, Segeln, Taekwondo, Tischtennis und Triathlon.

Am 23. Juni und am 15. Juli folgen die nächsten Nominierungen. Die deutschen Basketball-Männer müssen vom 14. bis 20. Juli noch das olympische Qualifikationsturnier in Athen bestreiten. Offizieller Meldeschluss beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist der 23. Juli.

Insgesamt soll das deutsche Olympia-Team, das am 26. Juli in Berlin von Bundespräsident Horst Köhler feierlich verabschiedet wird, zwischen 450 und 470 Athleten umfassen.

Eine logistische Herausforderung 

Das Unternehmen Olympia kostet vier Millionen Euro, davon steuert der Bund 2,6 Millionen Euro bei. 100 Tonnen an Ausrüstung, nicht mitgezählt die Pferde, Ruderboote und Rennräder, müssen transportiert werden. "Das stellt uns vor eine große logistische Herausforderung", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper, der in Peking erstmals als Chef de Mission fungiert.

Die Athleten werden mit Ausnahme der Reiter, Segler und Fußball- Frauen ab dem 27. Juli ins Olympische Dorf anreisen. In Vorbereitung auf die Wettkämpfe stehen zwölf Traininglager im asiatischen Raum auf dem Programm. In Peking hofft der DOSB auf die Umkehr des seit Barcelona 1992 anhaltenden Abwärtstrends.

Ein Erfolg mit sauberen Mitteln 

"Wir wollen ein gutes Ergebnis erzielen und uns auf dem Niveau des sechsten Platzes von Athen stabilisieren oder sogar wieder eine Position nach vorne rücken", erklärte Eberhard Gienger, der für den Leistungssport zuständige DOSB-Vizepräsident. Vor vier Jahren hatten die deutschen Olympioniken 49 Medaillen (13 Gold, 16 Silber, 20 Bronze) gewonnen.

"Wir wollen den Erfolg vor allem auch mit sauberen Mitteln erringen", sagte Gienger. Zwischen dem 1. Juni und 27. Juli sollen daher alle Olympia-Fahrer von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) unangemeldet kontrolliert werden.

Menschenrechts-Debatte beendet 

Zudem müssen alle Teilnehmer die Athletenvereinbarung unterschrieben haben und im Testpool der NADA gemeldet sein. "Alle müssen sich den Regularien des Anti-Doping-Kampfes unterwerfen", erklärte Gienger.

Für beendet erklärte Vesper die Debatte um mögliche Proteste gegen Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland China. "Da sind alle Argumente ausgetauscht. Unsere Athleten wissen, dass Meinungsfreiheit herrscht und sie alles sagen können, politische Demonstrationen aber verboten sind. Dazu gehört auch das Tragen von Armbändern mit Protestsprüchen."

"Beliebige Sprüche helfen in der Sache nicht weiter", verteidigte Vesper die Vorgaben des IOC.

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