DBB plant mit Nowitzki

SID
Basketball, Dirk Nowitzki
© DPA

Frankfurt/Main - Das frühe Playoff-Aus der Dallas Mavericks hat die Olympia-Vorbereitungen von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki gründlich durcheinandergewirbelt.

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Wie im Vorjahr steht der Würzburger durch die Erstrundenpleite in der K.o.-Runde der nordamerikanischen Profiliga NBA ungewollt vor einer langen Sommerpause. "Mein Plan war eigentlich, nach den Playoffs weiter zu trainieren, dann zur Mannschaft zu stoßen und topfit ins Turnier zu gehen. Dass wir so früh raus sind, hätte ich nie gedacht", sagte Nowitzki frustriert.

Die Verantwortlichen beim Deutschen Basketball-Bund (DBB) wissen um die Gemütslage ihres Aushängeschildes und lassen den 29-Jährigen deshalb zunächst in Ruhe.

Dirkules im deutschen Dress 

"Wir hatten nach dem Aus noch keinen Kontakt zu Dirk. Er soll erst einmal in Ruhe die Enttäuschung verarbeiten", sagte DBB-Sportdirektor Wolfgang Brenscheidt. Dass Nowitzki in guter Verfassung zum Team stoßen wird, ist für Brenscheidt keine Frage. "Jeder der Dirk kennt, weiß, dass er gerne für Deutschland spielt und alles dafür tun wird."

Die Zusage von Mavs-Besitzer Mark Cuban, seinen Zögling wie in den vergangenen Jahren für Deutschland freizustellen, liegt bereits seit längerem vor. Die Versicherungssumme in Höhe von etwa 200.000 Euro hat der DBB ebenfalls hinterlegt. Einsätzen von Dirkules im deutschen Dress steht damit nichts mehr im Weg.

Nowitzki vielleicht mit Kaman 

Geplant ist, dass der 2,13-Meter-Riese die komplette Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier in Athen (14. bis 20. Juli) mitmacht. "So haben wir es mit Dirk vereinbart. Die Testphase ist extrem kurz", erklärte Brenscheidt.

Am 21. Juni, zwei Tage nach dem eventuell notwendigen fünften Finalspiel der Basketball-Bundesliga, bezieht das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann ein Trainingslager auf Mallorca. Von dort geht es dann direkt nach Halle/Westfalen, wo am 28. Juni das erste Länderspiel gegen Polen ansteht.

Gut möglich, dass ein erholter Nowitzki dann mit Chris Kaman einen Kollegen aus der NBA antrifft. Der Center der Los Angeles Clippers, der über deutsche Urgroßeltern verfügt, hat in Zusammenarbeit mit dem DBB sämtliche Unterlagen besorgt, um für eine Einbürgerung infrage zu kommen.

"Ich hoffe, Chris wird kommen" 

"Wir haben alles getan, was machbar war. Auch der US-Basketball-Verband und der Weltverband FIBA haben bereits ihr Okay gegeben", sagte Brenscheidt. Nun liegt es in den Händen des Bundesverwaltungsgerichts, ob der am vergangenen Montag 26 Jahre alt gewordene Kaman die Staatsbürgerschaft erhält und für Deutschland spielen darf.

Von entscheidender Bedeutung ist, ob die Behörde den außergewöhnlichen sportlichen Wert des Blondschopfes für das deutsche Team anerkennt. "Chris verkörpert absolute Weltklasse. Er hat in der vergangenen Saison in der NBA im Schnitt 17,1 Punkte geworfen und 13,9 Rebounds pro Spiel gemacht. Das sagt eigentlich alles", meinte Brenscheidt.

Zusammen mit Nowitzki könne Kaman die DBB-Auswahl auf eine andere Stufe heben. Auch der Kapitän äußerte sich positiv über seinen möglichen neuen Teamkollegen. "Chris wäre auf jeden Fall eine große Verstärkung für uns. Er hat eine gute Saison gespielt. Ich hoffe, es klappt", erklärte Nowitzki.

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