ALBA scheitert im Pokalhalbfinale

SID
Basketball, ALBA, Artland
© Getty

Hamburg - Die Artland Dragons Quakenbrück und EnBW Ludwigsburg bestreiten beim Hamburger Top-Four-Turnier das Finale um den Pokal der Basketball-Bundesliga (BBL).

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Während der Vizemeister aus Niedersachsen durch einen 76:69-Sieg gegen Bundesliga-Hauptrundensieger ALBA Berlin zum zweiten Mal nach 2007 ins Endspiel einzog, qualifizierten sich die Schwaben durch ein 76:72 (44:35) gegen die Eisbären Bremerhaven.

Nachdem die Dragons den Traum des siebenmaligen Meisters und fünfmaligen Cup-Siegers ALBA vom ersten Titel seit 2006 platzen ließen, wird sich auf jeden Fall ein Neuling erstmals in eine Siegerliste eintragen. Cup-Verteidiger Köln 99ers war im Achtelfinale an ALBA gescheitert.

Femerling "ziemlich enttäuscht"

"Diese Niederlage ist äußerst ärgerlich und tut sehr weh. Wenn du an einem solchen Turnier teilnimmst, willst du es auch gewinnen. Ich bin ziemlich enttäuscht", meinte Berlins Nationalspieler Patrick Femerling nach dem verlorenen Duell zwischen Hauptrundensieger ALBA und dem Bundesliga-Zweiten.

Der 2,14 Meter große Center war nach langen Auslands-Jahren nach Berlin zurückgekehrt, um wieder einen Titel an die Spree zu holen.

Im Halbfinale hatte er seine lichtesten Momente, als er mit acht Punkten in Serie zur höchsten ALBA-Führung (53:48/28. Minute) die Berliner Stärken im 3. Viertel (21:13) unter dem Korb erfolgreich umsetzte.

Joker Rowland sticht

Wie Topscorer Julius Jenkins (21 Punkte), Immanuel McElroy (13) und Aleksandar Nadjfeji (12), traf Femerling (13) zweistellig. Bei den Dragons gelang dies zwar nur Adam Chubb (19) und Leon Rodgers (17), doch brachte Artland-Coach Chris Fleming mit Earl Jarrod Rowland (8) in der kritischen Endphase den letztlich spielentscheidenden Joker.

"Wir haben in der ersten Halbzeit den Rhythmus kontrolliert, ihn aber im dritten Viertel verloren. Beide Teams haben mit großer Energie gespielt", meinte Fleming. Zu den Aussichten für das Finale sagte der Dragons-Coach: "Wenn man uns die Favoritenrolle gibt, kann ich gerne damit leben."

Pesic enttäuscht

Der frühere Bundestrainer und erfolgreiche Ex-ALBA-Coach Svetislav Pesic war vom Halbfinal-K.o. seines ehemaligen Clubs enttäuscht.

"Natürlich muss ich als ALBA-Fan traurig sein. Aber Artland hatte mehr Substanz und hat verdient gewonnen. ALBA hat sich das Leben selbst schwer gemacht, in einigen Situationen nicht die richtigen Entscheidungen getroffen und war dem großen Druck, Favorit zu sein, offensichtlich nicht gewachsen", analysierte der 58-jährige Serbe.

Ins ALBA-Bild passte ein unglücklicher Eigenkorb von Nadjfeji in der Schlussminute.

Spiel nach drei Vierteln entschieden

Zunächst auf die Minute topfit präsentierte sich Ludwigsburg im zweiten Halbfinalspiel zweier Außenseiter. Nach ausgeglichenem Start-Viertel (19:19) dominierten die Schwaben, die sich nach dem Verpassen der Playoffs mit dem Pokal-Sieg schadlos halten wollen, lange die Partie.

Beim 63:48 nach dem dritten Viertel schien das Spiel entschieden. Doch Bremerhaven glich zum 71:71 (38.) aus, verpasste die Wende aber durch mangelnde Konzentration.

Ronald Ross (21) und Brandon Woudstra (15) und waren Ludwigsburgs beste Werfer. Matt Haryasz (17), Zygimantas Jonusas (16) und Anthony Tolliver (14) trafen für die Eisbären am häufigsten, die im Spiel um Platz drei (Sonntag/11.30 Uhr) wie im Playoff-Viertelfinale auf ALBA treffen.