Deutschland-Achter mit neuer Crew

SID
Rudern, Achter, Deutschland, Peking
© Getty

Dortmund - Der Deutschland-Achter nimmt mit neuer Mannschaft Kurs auf Olympia-Gold. Drei Monate vor der Reise nach Peking entschloss sich Trainer Dieter Grahn aufgrund der Formschwäche einiger Crew-Mitglieder zu einer mutigen Umbesetzung.

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Ungeachtet der Erfolge der Weltmeister von 2006 und WM-Zweiten von 2007 beorderte er drei Nachwuchskräfte in das Ruder-Paradeboot.

Schon am Wochenende in München steht dem Team beim Weltcup-Auftakt in München die erste internationale Reifeprüfung bevor.

Urban und Schmidt neu im Boot 

"Die Änderung ist mir schwer gefallen, aber sie war absolut notwendig. Man hat mal wieder gesehen, wie schnell Lorbeer welken kann", sagte Grahn in Anspielung auf die zuletzt enttäuschenden Ergebnisse ehemaliger Achter-Recken.

Anders als in den vergangenen drei Jahren sah sich Grahn zu diesem Schritt gezwungen. Neu im Team ist das Duo Jochen Urban/Sebastian Schmidt (Krefeld/Mainz), das die Kleinboot-DM vor knapp drei Wochen im Zweier ohne Steuermann gewonnen hatte.

Darüber hinaus erkämpfte sich auch Philipp Naruhn (Halle/Saale) einen der begehrten Rollsitze.

Schlagmann Bernd Heidicker (Wanne-Eickel), Philipp Stüer (Münster), Thorsten Engelmann (Berlin) und Sebastian Schulte (Wiesbaden) blieben trotz bisher mäßiger Leistungen vom Bannstrahl des Trainers verschont. Florian Eichner (Halle/Saale) stand ohnehin nicht zur Disposition.

Finaler Kampf für Olympia beginnt in München

Die ersten Trainingsergebnisse schürten Grahns Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden in Peking: "Wer in den letzten beiden Jahren Weltmeister und WM-Zweiter geworden ist, will dort nicht ohne Medaille bleiben."

Mit der Regatta in München beginnt auch in den anderen DRV-Booten der finale Kampf um die Olympiaplätze. "Wir werden nach München die Leistungen in den einzelnen Bootsklassen international analysieren und dann die Teams für Peking besetzen", sagte Sportdirektor Michael Müller.

Einen ähnlich hohen Stellenwert hat der Weltcup-Auftakt für die anderen Nationen. Der Veranstalter meldet Rekordzahlen: Insgesamt gehen 840 Teilnehmer aus 54 Ländern an den Start. Die weiteren Weltcups finden in Luzern (30. Mai bis 1. Juni) und Posen (20. bis 22. Juni) statt.

Müller hofft auf Aufwärtstrend

Auf dem Olympia-Kurs von 1972 ist der DRV mit 27 Teams vertreten. Neben dem Achter steht vor allem der Einer mit Marcel Hacker (Frankfurt/Main) im Mittelpunkt des Interesses.

In dem erlesenen Skiff-Teilnehmerfeld, in dem bis auf Mahe Drysdale (Neuseeland) alle Weltklasse-Skuller vertreten sind, will der WM-Fünfte von 2007 ein erstes Zeichen setzen: "Ich habe eine gute Vorbereitung hinter mir und freue mich auf die Rennen auf meiner Hausstrecke."

Nach der historischen Schlappe vor einem Jahr bei der Heim-WM an gleicher Stätte, wo der DRV erstmals ohne WM-Goldmedaille in den 14 olympischen Bootsklassen blieb, hofft Müller auf einen deutlichen Aufwärtstrend.

"Wir trainieren seit einem dreiviertel Jahr vom Umfang her auf dem Niveau der führenden Nationen. Da bin ich gespannt, wie sich das auf dem ersten Weltcup auszahlt."