ALBA zieht Kopf aus der Schlinge

SID

Frankfurt/Main - Der letzte verbliebene Favorit wankte, doch er fiel nicht. Drei Viertel lang sah es so aus, als würde in den Playoffs der Bundesliga nach Meister Bamberg und Pokalsieger Artland Dragons auch der siebenmalige Champion ALBA Berlin ins Straucheln geraten.

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Doch im ersten Spiel der Halbfinal-Serie Best-of-Five zog der Hauptrundensieger gegen die Baskets Oldenburg im Schlussviertel doch noch den Kopf aus der Schlinge und ging durch das 86:79 mit 1:0 in Führung.

Gleiches gelang den Skyliners Frankfurt, die gegen die Telekom Baskets Bonn ihren Heimvorteil nutzten und ebenfalls mit einem Erfolg im Rücken in den zweiten Spieltag gehen.

Überraschung lag in der Luft

Neun Punkte betrug der Vorsprung (62:53) der erneut stark auftrumpfenden Oldenburger im dritten Viertel, ehe ALBA den Turbo einlegte.

"Die Oldenburger haben gerade einen Lauf, sind sehr selbstbewusst", lobte Berlins Sportdirektor Henning Harnisch die Niedersachsen, die im Viertelfinale Meister Bamberg ausgeschaltet hatten.

Angetrieben von Spielmacher Jason Gardner (19 Punkte) und Jasmin Perkovic (21) brachten die Baskets auch Berlin an den Rande einer Niederlage.

"Wir hatten wirklich eine gute Chance zum Sieg. Jetzt ist es wichtig, dass wir unseren Heimvorteil nutzen", sagte Gardner.

In Oldenburg wartet der Hexenkessel

Im ALBA-Lager herrschte dagegen Erleichterung. "Wir haben immer daran geglaubt und uns nicht hängen lassen", meinte Berlins Kapitän Patrick Femerling.

Bester Werfer bei den Albatrossen war Bobby Brown (20). Der Weg zum ersten Titel seit 2003 wird für die Berliner aber steinig.

Oldenburg, das weiter auf den ersten Sieg in der Hauptstadt seit dem Aufstieg im Jahr 2000 wartet, genießt Heimrecht. "Das wird ein Hexenkessel", ist Harnisch gewarnt.

Auf den Heimvorteil setzen im zweiten Spiel auch die Telekom Baskets Bonn. Den Rheinländern platzte auf dem Weg nach Frankfurt zunächst ein Reifen des Mannschaftsbusses, dann lösten sich die Hoffnungen auf einen Auftakterfolg in Luft auf.

Allen kam groß raus

Bonns Trainer Michael Koch war dementsprechend angefressen. "Wir haben nicht unseren Stil gespielt, sondern der Stil der Frankfurter angenommen", schimpfte Koch, der zudem die zahlreichen leichten Fehler seines Teams monierte. "Mit 22 Ballverlusten kann man kein Spiel gewinnen."

Bei den Skyliners Frankfurt feierten sie dagegen neben dem Heimsieg die Wiederauferstehung von Topscorer Derrick Allen.

Der ehemalige Leverkusener, der gegen seinen alten Club im Viertelfinale enttäuschte, spielte dieses Mal groß auf und war mit 25 Punkten bester Werfer seines Teams.

Zudem steuerten die Ersatzspieler Dominik Bahiense de Mello (8) und Alex King (10) wichtige Punkte zum 75:72- Sieg bei. "Viele meiner Jungs spielen ihre ersten Playoffs. Dafür haben sie es sehr gut gemacht", sagte Trainer Murat Didin.