Von Richthofen weiter für Abbruch des Fackellaufes

SID

Berlin - Der DOSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen hat sich erneut für einen sofortigen Abbruch des olympischen Fackellaufes außerhalb von China und das Recht auf freie Meinungsäußerung von Olympia-Athleten während der Spiele in Peking ausgesprochen.

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"Die makabre Veranstaltung des Fackellaufes muss sofort gestoppt werden", forderte der Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes im Sportausschuss des Deutschen Bundestages. Als "Person der Zeitgeschichte" war er eingeladen worden, um als Sachverständiger die aktuellen Entwicklungen rund um die Olympischen Spiele zu kommentieren.

Zugleich machte er deutlich, dass die Charta des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) "dringend überholungsbedürftig" sei. Athleten sollten ihre Auffassung zur Situation in Tibet und zu den Menschenrechten in China während der Spiele etwa mit Armbandsymbolen oder T-Shirt-Aufdrucken kundtun dürfen.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, berichtete im Sportausschuss über die historische Entwicklung der Tibet-Frage und verwies darauf, dass ein Olympia-Boykott "keine vernünftige Antwort" wäre.

"Ich habe das Gefühl, dass die chinesische Führung unter großem Druck von innen steht, dass ihre bisherigen Maßnahmen zu schwach sein könnten", sagte der SPD-Politiker. Und: "Es besteht die Gefahr, dass in der Volksrepublik China wegen der Lage im Lande schon bald viel nationalistischere, gewaltbereitere Positionen Raum greifen könnten."