Tom Boonen gewinnt Paris-Roubaix

SID
Radsport, Boonen
© DPA

Roubaix - Der Belgier Tom Boonen hat zum zweiten Mal den Radklassiker Paris-Roubaix gewonnen. Der Ex-Weltmeister vom Quick-Step-Team setzte sich nach 259 Kilometern durch die "Hölle des Nordens" nach einem packenden Schluss-Sprint durch.

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Zweiter wurde der Schweizer Fabian Cancellara (CSC) vor dem Italiener Alessandro Ballan (Lampre). Der 27-jährige Boonen hatte bereits 2005 die "Königin der Klassiker" gewonnen. "Im Finale war ich der Frischeste. Zuletzt gab es viel Kritik, heute habe ich es den Kritikern gezeigt", sagte der Sieger.

Unter dem Jubel der Zuschauer fuhren sie nach gelungener Flucht zu dritt auf die Radrennbahn in Roubaix, um dort die Entscheidung nach 5:58:42 Stunden zu suchen. Das Trio hatte bei der 106. Auflage des Kopfsteinpflaster-Klassikers die Vorentscheidung 35 Kilometer vor dem Ziel gesucht. Nach einer Attacke von Cancellara, der in diesem Jahr bereits den Klassiker Mailand-San Remo gewonnen hatte, konnten nur Boonen und Ballan hinterhersprinten.

Drei Ausreißer wagen Tortur

Recht schnell fuhren die drei Ausreißer bei der Tortur über 28 Kopfsteinpflaster-Passagen mit einer Länge von insgesamt 52,8 Kilometern einen Vorsprung von mehr als einer Minute heraus. Das reichte, um die letzten Verfolger um Vorjahressieger Stuart O'Grady und Flandern-Champion Stijn Devolder zu distanzieren. Die deutschen Fahrer und Teams spielten bei der Entscheidung keine Rolle.

Pech hatte High-Road-Kapitän George Hincapie. Nach einem der vielen Stürze verlor der Kapitän des T-Mobile-Nachfolgers rund 50 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss.

Hunderttausende Zuschauer 

Auch der Vorjahresdritte Steffen Wesemann (Schweiz), der aus Wolmirstedt stammt, konnte trotz couragierter Leistung bei dem von hunderttausenden Zuschauern verfolgten Rennen am Ende nicht mit den Besten mithalten.

Kurz vor den ersten Kopfsteinpflaster-Passagen hatte sich eine Ausreißergruppe mit Matthe Pronk (Niederlande), dem Belgier Jan Kuyckx und dem Russen Alexander Serow gebildet. Die drei Profis wurden aber früh wieder eingeholt, da vor allem das CSC-Team gute Arbeit im Feld leistete.

Einziger deutscher Gewinner des wohl härtesten Frühjahrs-Klassikers bleibt Joseph Fischer, der bei der Premiere 1896 siegte.