Sylvester boxt um Kampf gegen Sturm

SID

Hannover - Sebastian Sylvester steht vor der größten Herausforderung seiner sportlichen Karriere. Der Mittelgewichts-Europameister will in Neubrandenburg Herausforderer Javier Castillejo (Spanien) besiegen, um ein Duell mit WBA-Weltmeister Felix Sturm zu erzwingen.

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"Castillejo ist ein sehr erfahrener Mann. Die Chancen stehen 55 zu 45, dass ich gewinne. Je länger der Kampf dauert, desto besser werden meine Möglichkeiten", sagte der Greifswalder.

Der 27 Jahre alte Schützling von Trainer Hartmut Schröder hat sich auf den Kampf gegen den 13 Jahre älteren Spanier, der einst Felix Sturm zu Boden schlug, so intensiv vorbereitet wie noch nie in seiner Laufbahn. Weit über 100 Sparringsrunden hat der "Hurrikan" in den Fäusten.

"Ausdauer, Taktik, Schnelligkeit auf den Beinen - ich habe kräftig zugelegt", berichtete Sylvester, der nur zwei seiner mittlerweile 30 Profikämpfe verloren hat.

Castillejos Bilanz nimmt sich mit 62 Siegen aus 70 Kämpfen, darunter jenen im WM-Fight am 15. Juli 2006 in Hamburg gegen Sturm, wesentlich imposanter aus. Darauf setzt der für seinen Punch gerühmte Routinier: "Ich habe 20 Jahre Erfahrung im Ring. Das macht mich zuversichtlich." Auch Castillejo hat sich drei Monate lang akribisch vorbereitet und dabei keine "Altersschwäche" gezeigt. "Es ist, als wäre er erst 20", behauptete sein Trainer Ricardo Sanchez Atocha.

Sieger gegen Sturm 

Auf den Sieger wartet am 5. Juli Felix Sturm, der sich einem Duell mit seinem deutschen Rivalen bisher nachhaltig verweigert hat. Sollte Sylvester gegen Castillejo gewinnen, muss der Universum-Boxer aber ran. Der Mann vom aus dem Berliner Wiking-Boxteam würde in dem Fall das WM-Herausforderungsrecht übernehmen, das sich Castillejo im November vergangenen Jahres in Göppingen erkämpft hatte.

Supermittelgewichtler Karo Murat (Kitzingen) steht in der vorpommerschen Kreisstadt ebenfalls vor seiner bislang größten boxerischen Aufgabe. Der in 16 Kämpfen ungeschlagene 24-Jährige will Titelverteidiger Cristian Sanavia (Italien) den EM-Titel abnehmen. "Ich bin jung und will den EM-Gürtel. Sanavia muss einsehen, dass ich mir diese Chance nicht nehmen lasse", tönte der Schützling von Trainer Ulli Wegner.

Sanavia (33) kann immerhin Siege gegen Ex- Weltmeister Markus Beyer und den ehemaligen Europameister Danilo Häußler vorweisen; von seinen 44 Fights hat er nur drei verloren.