Süß komplettiert Düsseldorfer Olympia-Trio

SID

Nantes - Christian Süß vervollständigt als dritter Spieler von Rekordmeister Borussia Düsseldorf das deutsche Tischtennis-Team bei den Olympischen Spielen.

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Nach Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, beide über die Weltrangliste dabei, löste der 22-Jährige das Peking-Ticket beim europäischen Qualifikations-Turnier in Nantes.

Der 4:1- Erfolg über einen anderen Clubkollegen, Petr Korbel aus Tschechen, ersparte Süß die Reise zur Welt-Qualifikation im Mai nach Budapest.

Letzte Chance genutzt 

Dort muss Zhenqi Barthel (Holsterhausen) ihre letzte Chance nutzen. In Frankreich zahlte die Meisterin von 2006 internationales Lehrgeld.

"Ich war hochmotiviert und es hat sich gelohnt. Immerhin stand ich unter Druck, weil es Diskussionen um meine Nominierung gab", sagte der überglückliche Süß.

Der Weltranglisten-38., Europameister mit dem DTTB-Team und mit Boll im Doppel, gilt als Doppel-Spezialist. Deshalb nominierte der Trainerstab des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) ihn und nicht den besser eingestuften Bastian Steger (Frickenhausen) für Nantes.

Prause: "Dieses Turnier ist unmenschlich"

Dort machte Süß mit dem sechsten Sieg im achten Spiel innerhalb von vier Tagen den Sack zu.

"Auch mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Dieses Turnier ist unmenschlich", erklärte Herren-Bundestrainer Richard Prause.

Der komplizierte Modus mit einer Vorrunde und drei K.o.-Runden, in denen insgesamt elf Olympia-Fahrkarten verteilt werden, hat schon Top-Leute wie Jörg Roßkopf oder Timo Boll arg zum Schwitzen gebracht.

Süß freut sich auf Olympia

Süß kann in Peking sowohl im Einzel auch als im Team-Wettbewerb um Medaillen kämpfen. "Ich bin ein vollwertiges Olympia-Mitglied", freute sich der Rotschopf.

Von den DTTB-Damen sind bisher nur Wu Jiaduo (Kroppach) und Elke Wosik (Busenbach) qualifiziert.

Die 21-jährige Barthel, die schon bei der Team-WM im Februar den Vorzug gegenüber Rekordmeisterin Nicole Struse (Kroppach) erhalten hatte, ließ beim 3:4 gegen Oksana Fadeewa (Russland) vier Matchbälle im letzten Satz aus.

Kaderpolitik ohne Abstriche

Für sie standen unter dem Strich drei Siege und vier Niederlagen, hauptsächlich gegen Abwehrspielerinnen, in Nantes zu Buche.

Eine Nominierungs-Diskussion lehnte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig ab: "Es gibt keine Abstriche an unserer Kaderpolitik.

Barthel ist als dritte Spielerin für unser Team in Peking vorgesehen. Sie wird auch in Budapest starten und versuchen, dort den dritten Platz zu holen."