Viele Top-Zeiten bei DM

SID
Sarah Poewe
© DPA

Berlin - Sarah Poewe mit Europarekord von 1:07,10 Minuten über 100 Meter Brust, Helge Meeuw mit Europarekord von 53,10 Sekunden über 100 Meter Rücken: Deutschlands Schwimmer stimmen sich bei der Olympia-Qualifikation in Berlin mit Top- Leistungen auf Peking ein.

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Nach den ersten beiden Tagen der deutschen Meisterschaften sind bereits zehn Peking-Tickets gelöst. Die erste große Enttäuschung war Antje Buschschulte, die wie schon über 100 Meter Schmetterling auch über ihre Lieblingsstrecke 100 Meter Rücken den deutschen Meistertitel und das Olympia-Ticket verpasste.

"Ein Lob den Athleten und den Trainern", stellte Chefcoach Örjan Madsen nach dem zweiten Final-Abschnitt fest. "Sie haben Ruhe bewahrt und sich weder von der Anzug-Diskussion noch von den internationalen Ergebnissen verrückt machen lassen. Sie haben erfreuliche Ergebnisse abgerufen."

"Absolute Hammerzeit"

Sarah Poewe feierte nach langer Durststrecke eine beeindruckende Rückkehr. "Das ist eine absolute Hammerzeit", sagte die Wuppertalerin. Sonja Schöber (Dortmund) qualifizierte sich als Zweite in 1:08,17 Minuten ebenfalls für Peking. Der Frankfurter Meeuw machte es Poewe nach.

"Ich habe mich gut gefühlt, bin aber noch nicht da, wo ich hin kann", stellte er nach seinem Sieg über 100 m Rücken in Weltjahresbestzeit fest. Thomas Rupprath sicherte sich als Zweiter in 54,16 Sekunden seine dritte Olympia-Teilnahme.

An Rücktritt mag der 31-Jährige Rostocker noch nicht denken: "Ob Peking das Karriere-Ende wird, weiß ich noch nicht. Wenn ich so gut bin, wäre es ja schlecht, aufzuhören."

Buschschulte enttäuscht 

Europameister Biedermann (Halle/Saale) löste mit seinem deutschen Rekord über 200 m Freistil in 1:46,37 Minuten bereits sein zweites Olympia-Ticket, nachdem er zum Auftakt die 400 m souverän für sich entschieden hatte.

Steffen Deibler (Biberach) qualifizierte sich als Zweiter in 1:47,71 Minuten ebenfalls für Peking. Biedermann bekannte nach dem Rennen: "Ich hatte auf den ersten 100 Metern doch etwas Sorge, weil Steffen Deibler neben mir so schnell angegangen ist."

Die ehemalige Weltmeisterin Buschschulte war tief enttäuscht. "Schade", sagte die Magdeburgerin nach dem deprimierenden zweiten Platz über 100 m Rücken in 1:01,30 Minuten hinter Überraschungssiegerin Christin Zenner aus Hildesheim. "Ich habe die Norm verpasst, und das nervt mich ein bisschen."

"Ich kann es kaum glauben" 

Die 17-jährige Zenner verfehlte die Peking-Norm in 1:01,24 Minuten nur um 1/100 Sekunde. Aber: "Mit diesem Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich kann es kaum glauben." Titelverteidigerin Daniela Samulski (Wuppertal), zum Auftakt Siegerin über 100 m Schmetterling, blieb nur Platz drei.

Annika Lurz, WM-Zweite und Olympia-Hoffnung über 200 m Freistil, verpasste als Siegerin über 400 m in 4:08,48 Minuten die Olympia-Norm um 1/10 Sekunde. "Ich ärgere mich maßlos", sagte sie.

Die Berlinerin Britta Steffen sagte die 200 m Freistil ab und konzentriert sich auf die 50 und 100 m. Deutscher Meister über die nichtolympischen 50 m Schmetterling wurde der Potsdamer Johannes Dietrich.