Mavericks heiß auf Playoffs

SID

Dallas - Dirk Nowitzki humpelte zwar noch ein wenig über das Parkett, doch die Nachwehen seiner Knöchel- und Knieverletzung interessierten den Superstar nicht mehr.

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"Das ist völlig egal. Jetzt beginnen die Playoffs. Da zählt nichts anderes", sagte der Würzburger nach dem 111:98-Sieg seiner Dallas Mavericks gegen die New Orleans Hornets, mit dem sich die Texaner am Mittwoch (Ortszeit) Platz sieben im Westen der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA sicherten.

Doch nach der Schrecksekunde im Spiel gegen Titelverteidiger San Antonio am 23. März hatte der 29-Jährige zwischenzeitlich große Sorgen um seine Playoff-Teilnahme. "Ich hatte verdammt viel Glück. Das Ganze hätte auch viel, viel schlimmer ausgehen können", meinte der Blondschopf.

Durch den Erfolg gegen die Hornets gehen die Mavericks in der ersten Runde der Playoffs den Los Angeles Lakers aus dem Weg und treffen zum Auftakt der K.o.-Runde erneut auf New Orleans.

Ein großer Vorteil für die Texaner, wie Nowitzki findet. "Die Lakers sind das gefährlichste Team im Westen. Sie wollten wir unbedingt vermeiden. Wenn man die ersten vier Mannschaften im Westen sieht, haben wir, denke ich, den besten Gegner erwischt", sagte der deutsche Nationalspieler über den ersten Kontrahenten.

Paul versus Nowitzki

Am Samstag steigt in New Orleans das erste Duell, kommt es zum mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen zwischen MVP-Anwärter Chris Paul und MVP-Inhaber Nowitzki. "Paul ist der Kopf der Schlange. Ihn müssen wir ausschalten, auch wenn das sehr schwer wird".

Das Duell der beiden Superstars ist nur eines von zahlreichen Highlights in den nun anstehenden "Do-or-die"-Spielen, die besonders im Westen weiter jede Menge Aufregung versprechen.

"Die Gruppe ist so ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen. Es gibt keinen richtigen Favoriten", meinte Mavs-Coach Avery Johnson. "Niemand hat Angst vor dem anderen", fügte Club-Besitzer Mark Cuban hinzu.

Titelverteidiger San Antonio gegen die Offensivmaschine aus Phoenix, Utah gegen Houston und New Orleans gegen Dallas - im Westen ist weiter alles möglich.

Rolle des Unterdogs könnte uns liegen

Allein die Lakers um Superstar Kobe Bryant sind als Nummer eins der große Favorit in den maximal sieben Duellen der "Best-of-seven"-Serie mit den Denver Nuggets.

Doch die Lakers sind gewarnt. Im vergangenen Jahr startete Dallas mit der besten Bilanz von 67 Siegen und 15 Niederlagen der Clubgeschichte in die Playoffs und erlebte gegen Angstgegner Golden State Warriors sein Waterloo.

Nach der bitteren Finalniederlage von 2006 gegen die inzwischen abgestürzten Miami Heat war es die nächste bittere Enttäuschung für das Team aus Texas.

Dass die Saison für die "Mavs" bislang eher durchwachsen und mit vielen Höhen und Tiefen verlief, muss deshalb kein Nachteil sein. "Die Rolle des Underdogs könnte uns liegen", meint Nowitzki vielmehr. Wohlwissend, dass in den Playoffs nun alles passen muss. Doch er ist heiß: "Ohne den NBA-Titel wäre meine Karriere nicht vollendet."

Kidd in den Geschichtsbüchern

Bei der Generalprobe gegen die Hornets zeigte Dallas aufsteigende Tendenz. Obwohl der 2,13-Meter-Riese nur vier von 16 Würfen aus dem Feld traf und mit zwölf Punkten dieses Mal lediglich fünftbester Werfer seines Teams war, tankten die "Mavs" Selbstvertrauen.

Allen voran Jason Kidd führte seine Mannschaft zum Sieg und sicherte sich mit seinem 100. Triple-Double (zweistellige Punktzahlen in drei Kategorien) einen Platz in den Geschichtsbüchern der NBA. Nur The Big O. Oscar Robertson (181) und der unnachahmliche Magic Johnson (138) überschritten vor Kidd die 100er-Grenze. Am Mittwoch kam der Rückkehrer auf 27 Punkte, 10 Rebounds und 10 Assists.

Wie in der Hauptrunde wird auch in den Playoffs die Aufmerksamkeit auf den brisanten Duellen im Westen liegen. Doch in den wohl am 5. Juni startenden Endspielen könnte ein Team aus dem Osten zum großen Wurf ausholen. Kandidaten dafür sind vor allem die Boston Celtics (66:16) und die Detroit Pistons (59:23).