Judoka Bönisch boykottiert Eröffnung

SID
Yvonne Bönisch
© DPA

Potsdam/München - Als erste aktive deutsche Olympiasiegerin hat Judo-Kämpferin Yvonne Bönisch den Verzicht auf die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking angekündigt.

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"Ich werde Zeichen setzen und nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen", erklärte die 27-Jährige im "ZDF". Einen Boykott der Wettkämpfe schloss die deutsche Medaillenhoffnung für sich aber aus.

"Für jeden Sportler ist es das Größte, bei Olympischen Spielen teilzunehmen. Und wenn jetzt boykottiert werden würde, würden tausende Träume platzen", sagte die Potsdamerin. In Peking will Bönisch zudem mit einem Symbolband am Handgelenk gegen Menschenrechtsverletzungen in Tibet protestieren.

"Ich werde China sofort verlassen"

Wie Bönisch, die 2004 in Athen als erste deutsche Judo-Frau Olympia-Gold erkämpfte, hatte zuvor schon Fechterin Imke Duplitzer ihren Verzicht auf die Eröffnungsfeier erklärt.

"Ich werde da wohl nicht hingehen, um zu zeigen, ich bin hier, weil ich hier sein muss. Nach meinem Wettkampf werde ich China wohl sofort verlassen und nicht bis zum Ende der Spiele bleiben."

Für einen Boykott der Eröffnungsfeier in Peking hatte sich auch die frühere Weltklasse-Leichtathletin Heidi Schüller ausgesprochen.

"Als Fähnchen schwenkende Staffage zur Huldigung eines autoritären Systems sollten sich weder Athleten noch Sportfunktionäre oder Politiker der freien Welt hergeben", erklärte die 57-Jährige, die bei den Olympischen Spielen in München 1972 als erste Frau den Olympischen Eid gesprochen hatte.