Indien verkürzt olympischen Fackellauf

SID

Neu Delhi - Aus Angst vor Protesten von Exil-Tibetern haben die indischen Behörden die Route für den olympischen Fackellauf in der Hauptstadt Neu Delhi verkürzt.

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Der Nachrichtensender "NDTV" meldete, der ursprünglich geplante neun Kilometer lange Streckenverlauf sei um 2,5 Kilometer reduziert worden.

Der Generalsekretär der Indischen Olympischen Vereinigung (IOA), Randhir Singh, bestätigte der Nachrichtenagentur PTI, man habe die Route des Fackellaufs am 17. April in Neu Delhi verkürzt. Singh nannte keine Gründe oder andere Einzelheiten.

Das indische Außenministerium teilte mit, Außenminister Pranab Mukherjee habe seinem chinesischen Amtskollegen Yang Jiechi am Vortag zugesichert, dass alle notwendigen Vorkehrungen getroffen würden, um den Fackellauf zu einem "Erfolg" zu machen.

Ausweise für Kinder

Indische Medien hatten zuvor berichtet, China habe gedroht, den Fackellauf in Neu Delhi ausfallen zu lassen, sollte die indische Regierung die Sicherheit nicht garantieren können. "NDTV" berichtete, die Strecke werde gegen Störer abgeriegelt. Selbst Kinder, die an der Veranstaltung teilnehmen, würden Ausweise dafür erhalten.

Zu Wochenbeginn hatte der Kapitän der indischen Fußball-Nationalmannschaft seine Teilnahme am Fackellauf aus Protest gegen das chinesische Vorgehen in Tibet abgesagt.

In Indien haben rund 100.000 Exil-Tibeter Zuflucht gefunden. Auch das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt seit der Flucht aus seiner chinesisch besetzten Heimat 1959 in Indien. Beim Fackellauf in Neu Delhi werden Protestaktionen der Exil-Tibeter erwartet.