IOC und BDI-Präsident schützen Bach

SID

Hamburg - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und BDI-Präsident Jürgen Thumann haben IOC-Vizepräsident Thomas Bach den Rücken gestärkt.

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Sie nahmen ihn gegen Vorwürfe eines Interessenkonfliktes zwischen Bachs ehrenamtlicher Arbeit und seiner Beratertätigkeit für Technologie-Konzern Siemens in Schutz. "Wir wussten von Anfang an von seiner Tätigkeit für Siemens", sagte Thumann der "WirtschaftsWoche".

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) bestätigte, dass "Herr Bach in vorbildlicher Weise und von sich aus über alle seine beruflichen Verpflichtungen und Beratertätigkeiten informiert" habe.

Bach sei ein "ehrenwerter Mann, der auch bei Delegationsreisen des Bundesregierung seine Rollen nie vermengt hat". Thumann ist auch Beauftragter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für Corporate Governance (Richtlinien für ethische Unternehmensführung).

Wirtschaftliche Tätigkeiten offengelegt

Zudem liege der "WirtschaftsWoche" ein Brief des IOC vom 21. April 2008 an Bach vor. Darin schreibe der Leiter der Ethikkommission des IOC, Paquarette Girard Zappelli, dass der deutsche Funktionär immer schon seine wirtschaftlichen Tätigkeiten offengelegt habe und in der Vergangenheit eine offizielle Erklärung zu möglichen Interessenkonflikten abgegeben hat.

Ich habe mir nichts vorzuwerfen

Deutschlands oberster Sportfunktionär wies erneut jegliche Verwicklung in die Korruptionsaffäre bei Siemens zurück.

"Meine Tätigkeit für Siemens war immer öffentlich", erklärte der Präsident des DOSB der "WirtschaftsWoche". Sowohl im IOC als auch im DOSB habe er seine Ehrenämter mit voller Transparenz ausgeübt.Zudem habe er in der Vergangenheit im IOC einen Fall eines Interessenkonflikts wegen seiner Siemens-Beratertätigkeit angezeigt."Dabei ging es um Beratungen im Exekutiv-Komitee des IOC und um eine Frage, die mit Siemens zu tun hätte haben können. Da Dritte einen Interessenkonflikt hätten konstruieren können, habe ich auf meine Tätigkeit für Siemens hingewiesen und den Raum verlassen", so Bach. 

Da er sich nichts vorzuwerfen habe, habe er auch von sich aus einer abermaligen Überprüfung seines Vertragsverhältnisses zugestimmt. Bach warnte davor, Wirtschaftsvertretern bei der Übernahme von Ehrenämtern eigensüchtige Motive zu unterstellen. Diese Kritik werde am Ende die Bereitschaft für das Ehrenamt auch und gerade in der Wirtschaft infrage stellen.