IOC hält sich aus Tibet-Krise heraus

SID
Olympia, Verbruggen
© DPA

Peking - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will sich aus dem Streit um die Unruhen in Tibet heraushalten.

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Das IOC habe keine Pläne, sich direkt in politische Fragen einzumischen, sagte der Chef der IOC-Koordinierungskommission, Hein Verbruggen, nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua in Peking.

In letzter Zeit seien die Spiele in Peking "mehr als je zuvor in Fragen hereingezogen worden, die nicht unbedingt eine Verbindung zur Austragung der Spiele haben", wurde Verbruggen zum Auftakt der Sitzung der IOC-Koordinierungskommission mit den Pekinger Olympia-Organisatoren zitiert.

Keine Internet-Blockaden 

Mit Blick auf Tibet sagte er weiter, trotz der internationalen Diskussionen über diese Frage sei es wichtig, sich daran zu erinnern, dass sich das Treffen in Peking auf die erfolgreiche Vorbereitung der Spiele konzentrieren solle.

Der für Presse zuständige IOC-Vizevorsitzende Kevin Gosper forderte China auf der Sitzung dazu auf, die Blockaden im Internet zu den Spielen aufzuheben. Die rund 30.000 Medienvertreter, die nach Peking kämen, müssten in der Lage sein, so frei wie bei früheren Spielen zu arbeiten.

"Sperren sind ganz normal"

Gosper verwies auf die Verpflichtungen Pekings als Gastgeber. Besorgt äußerte er sich über die jüngsten Beschränkungen im chinesischen Internet während der Krise in Tibet. Sperren im Internet gäben während der Spiele kein gutes Bild von den chinesischen Gastgebern ab.

In einer Reaktion sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jiang Yu, die "Verwaltung des Internet" in China stimme mit der internationalen Praxis überein. Blockaden im Internet richteten sich nur gegen Informationen, die in China gesetzlich verboten seien. Das täten andere Staaten auch. "Das ist ganz normal."