Haas verzichtet auf Hamburg und Rom

SID
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© DPA

München - Die Leidenszeit von Dauer-Patient Thomas Haas hört einfach nicht auf: Nach seiner Absage beim Münchner ATP-Turnier muss der 30-Jährige wegen anhaltender Beschwerden an seiner bereits dreimal operierten rechten Schulter eine Wettkampfpause einlegen.

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"Das nächste Ziel sind eventuell die French Open", sagte der in Florida lebende Hamburger in München mit Blick auf das am 25. Mai beginnende Grand-Slam-Turnier. Sicher nicht bestreiten werde er die Masters-Turniere von Rom in der kommenden Woche und am Hamburger Rothenbaum (12. bis 18. Mai).

Karriereende trotzdem nicht in Sicht

"Wenn ich nicht nahe an meinen 100 Prozent spielen kann, will ich mir das nicht antun, zu spielen", begründete Haas seine Turnierpause. Nun wolle er zunächst einmal "einige Wochen" den Schläger nicht mehr in die Hand nehmen, um rechtzeitig zu den French Open wieder fit werden. Von Woche zu Woche wolle er schauen, wie es weitergehe, sagte der gefasst wirkende Haas.

Von einem Karriereende will er nichts wissen. "Ich mache damit ja schon sehr lange rum. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen. Ich bin gewohnt, das wegzustecken." Der letzte Turniersieg des ehemaligen Weltranglisten-Zweiten liegt aber immerhin schon 15 Monate zurück, in diesem Jahr steht als bestes Resultat das Viertelfinale beim Masters in Indian Wells Mitte März zu Buche.

Absageflut bei den BMW-Open

In München hatte er zwar nicht mit dem Turniersieg auf dem ungeliebten Sand geliebäugelt, aber wenigstens wollte er im Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren wieder die erste Runde überstehen.

"Bis zur letzten Minute" habe er gehofft, spielen zu können, sagte Haas, der nach der Absage des erkrankten Philipp Kohlschreibers für den nächsten Rückschlag beim Traditionsturnier gesorgt hatte.

Die mit 349 000 dotierte Veranstaltung unweit seines Elternhauses in Bad Aibling gehört nach eigenen Angaben zu seinen Lieblingsturnieren.

Lange hatten die Fans und Turnierdirektor Patrik Kühnen auf Haas gehofft, doch am Dienstagabend kam die zu diesem Zeitpunkt überraschende Absage.

Nach der Aufgabe zuletzt beim Masters in Monte Carlo hatte zuvor aber nicht nur Haas selbst, sondern auch seine Fans an dessen Gesundheitszustand gezweifelt.

Kühnen ist besorgt

Kühnen bedauerte die Absage des Weltranglisten-36. nicht nur als Turnierdirektor, sondern beobachtet die wiederholten Probleme von Haas auch als Davis-Cup-Kapitän mit Sorge.

"Schließlich hat er sich im vergangenen Dezember bereits der dritten Operation unterziehen müssen". Wenn Ärzte rieten, eine Pause zu machen, müsse gerade ein Spieler im fortgeschrittenen Karrierealter sich danach richten, unterstützte er Haas' Entscheidung.

Kühnen hofft auf ein Davis-Cup- Comeback von Haas Anfang des kommenden Jahres.