Franzosen wollen Titelverteidiger USA ärgern

SID

Winston-Salem - Im Stile eines Herausforderers im Boxring nahm Jo-Wilfried Tsonga vor dem Davis-Cup-Viertelfinale in den USA den Mund recht voll. Der Australian-Open-Finalist prophezeit für das Duell beim Rekord-Titelträger einen "schnellen Sieg" seines französischen Teams.

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"Nach diesem Gerede freue ich mich umso mehr darauf, auf den Platz zu gehen und den ersten Schritt in Richtung Titelverteidigung zu machen", erwiderte Andy Roddick die Worte des wegen seines Aussehens "Muhammad Ali" getauften Aufsteigers der neuen Saison - räumte aber auch ein: "Es ist wahrscheinlich die härteste zweite Runde, die möglich ist."

Neben den Deutschen um Philipp Kohlschreiber & Co. gegen Spanien kämpfen zudem noch Argentinien gegen Schweden und Russland gegen Tschechien um den Einzug ins Halbfinale. In Moskau gehen die Gastgeber mit Miami-Sieger Nikolai Dawidenko, Michail Juschni, Igor Andrejew und Dmitri Tursunow ebenso als Favoriten in die Partie wie die von David Nalbandian angeführten Argentinier in Buenos Aires.

Roddick führt Team an

Dagegen verspricht die 15. Auflage zwischen den Amerikanern und Franzosen im Lawrence Joel Veterans Memorial Coliseum von Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina Brisanz und scheint von der Papierform her ausgeglichen.

Die Gastgeber treten zum zehnten Mal in Folge mit dem gleichen Team an: Angeführt vom Weltranglisten-Sechsten Roddick, der beim Masters-Series-Turnier in Miami in der vergangenen Woche im Viertelfinale Roger Federer bezwang, komplettieren James Blake (Ranglisten-8.), das weltbeste Doppel Mike und Bob Bryan sowie Mardy Fish (42.) als Ersatzmann das Team von Kapitän Patrick McEnroe.

"Wir hoffen, unserer reichen Davis-Cup-Geschichte mit Frankreich ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzuzufügen", sagte McEnroe. Die Bilanz lautet bislang 7:7, die letzte Partie gewannen die Franzosen 2002 im Halbfinale in Roland Garros.

Forget zurückhaltend 

Teamchef Guy Forget äußerte sich allerdings weitaus zurückhaltender als Tsonga. "Es ist der Titelverteidiger. Deren Spieler sind besser platziert als unsere. Es wird sehr schwer, diese Jungs zu schlagen, aber nicht unmöglich", sagte Forget. Seine Hoffnungen ruhen auf Richard Gasquet (10.), Paul- Henri Mathieu (12.), Tsonga (13.) und Michaël Llodra (41.).

Mit Gasquet hat Dubai- und San-Jose-Sieger Roddick zudem eine Rechnung offen. Im Viertelfinale von Wimbledon musste sich der 25- Jährige im vergangenen Jahr mit 6:8 im fünften Satz geschlagen geben. "Ich bin ihm noch eine Antwort schuldig", kündigte Roddick an.