Erdei vor zehnter Titelverteidigung

SID

Dresden - Zsolt Erdei ist ein Dauerbrenner. Der Ungar aus dem Hamburger Universum-Stall hält seinen WBO-Titel seit Januar 2004 und ist damit länger im Amt als seine Halbschwergewichts-Kontrahenten in den anderen großen Verbänden.

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Der 33-Jährige will seinen WM-Gürtel in der Freiberger Arena Dresden nun gegen den Amerikaner DeAndrey Abron zum zehnten Mal erfolgreich verteidigen.

Von solchen Jubiläen sind IBF-Champion Antonio Tarver und WBC-Titelträger Chad Dawson (beide USA) weit entfernt. Und doch boxt Erdei in deren Schatten. "Zsolt hätte mehr Aufmerksamkeit verdient", bestätigte Erdeis Trainer Fritz Sdunek.

Eigentlich wollte Erdei sein Schattendasein beenden. Ein Vereinigungskampf mit WBA-Weltmeister Danny Green war bereits vereinbart. Doch der 35 Jahre alte Australier beendete überraschend seine Karriere und legte seinen Titel nieder.

Kein US-Star für Erdei

"Ich möchte schon lange eine Titelvereinigung boxen", betonte der in 28 Kämpfen ungeschlagene Erdei. In Dresden bekommt der Budapester, der für die Hamburger Universum Box-Promotion in den Ring steigt, jedoch keinen der US-Stars vor die Fäuste. Er muss mit dem 35 Jahre alten Abron vorlieb nehmen - einem Boxer aus der zweiten Reihe Amerikas.

Nordamerika-Champion Abron konnte bislang von 16 Kämpfen 15 gewinnen, er ist die Nummer vier der WBO-Weltrangliste. Der ehemalige Sergeant der US-Army, der eine Zeit lang als Soldat in Mannheim stationiert war, zählte einst zu den besten Amateuren der USA.

Auf seine erste WM-Chance bereitete er sich im Trainingslager in den Rocky Mountains vor. Der 1,91 Meter große Abron überragt den Weltmeister um 13 Zentimeter. "Es heißt, Erdei boxe gerne gegen größere Gegner. Das werde ich testen", kündigte der Herausforderer an.

Familienvater Erdei, der sich gerade in seiner Heimatstadt Budapest eine Villa gebaut hat, möchte nicht mehr lange als Boxer in den Ring steigen.

Trainer-Karriere in Planung 

Ihm schwebt schon jetzt eine Karriere als Trainer vor - nicht jedoch, ohne einen Vereinigungskampf bestritten zu haben, notfalls auch in den USA, wo sich gerade der Waliser Joe Calzaghe und US-Superstar Bernard Hopkins ein millionenschweres Duell im Halbschwergewicht lieferten. Jedoch stand kein Weltmeistergürtel auf dem Spiel. "Ich will die großen Namen boxen", sagte Erdei.

Im Vorprogramm setzt Universum-Boxer Sergej Dsinsiruk (Ukraine) seinen WBO-Weltmeistertitel im Super-Weltergewicht zum vierten Mal aufs Spiel. Das Duell gegen den in Magdeburg lebenden Tschechen Lukas Konecny war bereits zweimal angesetzt und wieder abgesagt worden.