Doping-Skandal in Athen

SID

Athen - Der Doping-Skandal im griechischen Gewichtheben schlägt immer höhere Wellen: Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Büros des Gewichtheber-Verbandes, Unterkünfte der Athleten und eine Apotheke in Athen durchsucht, berichtete der staatliche Rundfunk (NET) des Landes.

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Beim bislang größten Dopingfall in der Gewichtheber-Geschichte Griechenlands sind sechs Frauen und fünf Männer aus der Nationalmannschaft der Einnahme verbotener Substanzen überführt worden. Die Analyse der unangemeldeten Tests am 7. März hatte das Kölner Anti-Doping-Labor vorgenommen.

Die griechische Presse hält den Ausschluss der heimischen Gewichtheber von den Olympischen Spielen in Peking weiterhin für unvermeidlich. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht der Cheftrainer des Gewichtheber-Verbandes, Christos Iakovou, der bis zur Klärung der Affäre vom Dienst suspendiert worden ist.

Iakovou erklärte, die Doping-Affäre sei auf einen Fehler eines chinesischen Pharma-Herstellers zurückzuführen. Der habe falsche Substanzen nach Athen geschickt. Die griechische Presse bezeichnete die Behauptung als Unsinn.

Die Dopingsünder sollen drei verbotene Substanzen, darunter das äusserst gefährliche Steroid Trenbonol (Methyltrienolon) eingenommen haben, das unter anderem schwere Leberschäden hervorrufen kann. Der griechische Kulturminister Michalis Liapis erklärte wiederholt, er werde dafür sorgen, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.