Di Luca erscheint nicht zur Verhandlung

SID

Rom - Giro-Gewinner Danilo di Luca ist zum Doping-Prozess beim italienischen Olympischen Komitee CONI in Rom nicht erschienen.

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In der Verhandlung geht es um irreguläre Hormonwerte bei dem italienischen Radprofi, der bei einem Test nach der 17. Etappe des Giro d'Italia am 30. Mai 2007 Testosteron-Werte eines Kleinkindes aufgewiesen hatte.

Das CONI vermutet Manipulation, obwohl di Luca nicht durch zu hohe Werte auffiel und fordert eine Sperre von zwei Jahren. Mit der Bekanntgabe des Urteils ist nach Auskunft der Beteiligten frühestens am 2. April zu rechnen.

Gutachten der Wissenschaftler 

Wird di Luca, der gerade eine Drei-Monats-Sperre wegen seiner Verbindungen zu dem umstrittenen Mediziner Carlo Santuccione abgesessen hat, Doping nachgewiesen, droht ihm auch die Aberkennung seines Giro-Sieges. In dem Fall würde der Luxemburger Andy Schleck aus Jens Voigts CSC-Team aufrücken.

Di Luca, der mit seinem Pro-Continental-Team LPR bei der Lombardischen Woche startet, hat Doping stets bestritten. Sein Anwalt Federico Cecconi stützt sich auf vier Gutachten von Wissenschaftlern.

Olympia-Start gefährdet 

"Mir ist klar, dass das Risiko besteht, dass ich beim nächsten Giro nicht starten darf und danach werde ich dann vom CAS eventuell freigesprochen. In diesem Fall werde ich mich an die entsprechenden Stellen wenden", sagte di Luca der Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" vor Prozessbeginn und kündigte damit Schadenersatzklagen an.

Ruft der 32-Jährige nach einer Verurteilung durch das CONI wie angekündigt den Internationalen Sportgerichtshof CAS an, müsste er auf das dortige Urteil rund vier Monate warten. Damit wäre auch sein Olympia-Start gefährdet.

Am 2. April entscheidet das CAS, ob der italienische Sprinter Alessandro Petacchi wegen Dopings gesperrt wird. Der Team-Kollege von Erik Zabel aus der deutschen ProTour-Mannschaft Milram hatte beim vergangenen Giro zu hohe Cortisonwerte aufgewiesen. Das CONI fordert 12 Monate Sperre.