Deutscher Turf vor Strukturreform

SID

Köln - ­ Der deutsche Galopprennsport steht vor einer strukturellen Neuorganisation. Der Dachverband des Turfs teilte in Köln mit, das Vorhaben auch ohne Baden-Baden als wichtigsten deutschen Rennverein durchführen zu wollen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wesentlicher Bestandteil der Reform ist der Einstieg eines externen Investors, der dem Turf eine Finanzspritze in zweistelliger Millionenhöhe geben und damit die Zukunft dieser Sportart in Deutschland sichern soll.

"Es ist uns gelungen, einen geeigneten und engagierten Investor zu finden, der die Umsetzung der neuen Struktur und der an diese anknüpfenden Pläne finanziell darstellen kann und will", sagte der Verbandsvorsitzende Jochen Borchert.

Verträge unterschrieben 

Am Freitag schloss sich der Hamburger Renn-Klub, Veranstalter des 1869 gegründeten Deutschen Derbys, der strukturellen Neuorganisation des Turfs an und unterschrieb eine Vereinbarung mit dem Dachverband.

Außer Baden-Baden, Dortmund und München hätten damit alle wichtigen der 42 deutschen Galopprennveranstalter die Unterschrift unter die Verträge geleistet, teilte das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen als Dachverbands-Organisation mit.

Krise des Galopprennsports 

Baden- Baden war Mitte der vergangenen Woche durch einen drohenden Boykott führender Rennpferdebesitzer, alle Mitinitiatoren und Unterstützer der geplanten Reform für das vom 17. bis zum 25. Mai geplante Frühjahrs-Meeting in Iffezheim in die Schlagzeilen geraten.

Hintergrund der Reform ist eine Krise des deutschen Galopprennsports, der seit Jahren wirtschaftliche Probleme hat. Die Wettumsätze sind massiv eingebrochen und vor allem auch in Internet-Kanäle abgeflossen. Verglichen mit dem Jahr 2000 liegen die Umsätze bei weniger als der Hälfte.