Deutsche Schwimmer bereit für Olympia

SID
schwimmen, paul biedermann
© Getty

Berlin - Mit Rekorden und Weltklassezeiten haben Deutschlands Schwimmer ihre Antwort auf anhaltende Kritik gegeben und sich eindrucksvoll für Peking empfohlen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Europarekorde von Sarah Poewe in 1:07,10 Minuten über 100 Meter Brust und Helge Meeuw in 53,10 Sekunden über 100 Meter Rücken sowie eine deutsche Bestmarke von Paul Biedermann in 1:46,37 Minuten über 200 Meter Freistil waren bei der Olympia-Qualifikation in Berlin ein bemerkenswerter Beweis von Stärke.

Nach zwei Finaltagen waren bereits zehn Peking-Tickets gelöst und vier Rekorde markiert. Dennoch: Auf vielen Strecken ist die Weltelite noch weit weg.

"Wer uns schon abgeschrieben hatte, hat uns zu früh abgeschrieben. Wir sind noch da", stellte Cheftrainer Örjan Madsen fest. "Ein Lob den Athleten und den Trainern. Sie haben Ruhe bewahrt und sich weder von der Anzug-Diskussion noch von den internationalen Ergebnissen verrückt machen lassen."

Buschschulte enttäucht

Erste große Enttäuschung der bis zum 23. April dauernden deutschen Meisterschaften war das Aus der früheren Weltmeisterin Antje Buschschulte über 100 m Rücken.

Einen herben Rückschlag erfuhren die Olympia-Ambitionen der 4 x 200-m-Freistilstaffel mit dem Verzicht von Superstar Britta Steffen. Die Berlinerin will sich auf ihre Lieblingsstrecke 100 m konzentrieren. "Schade", sagte Madsen.

Meeuw und Poewe beeindrucken

Meeuw zeigte sich selbstbewusst. "Ich bin noch nicht ganz da, wo ich hin will", stellte der Frankfurter nach Weltjahresbestzeit über 100 m Rücken fest. Der Weltrekord reizt. "Ich weiß jetzt, dass ich gut unterwegs bin."

Über 200 m Schmetterling schwamm er am Sonntag im Vorlauf auf Rang zwei und meldete für das Finale ab. Die Rücken-Strecken sind ihm wichtiger.

Sarah Poewe feierte nach zweijähriger Durststrecke über 100 m Brust eine beeindruckende Rückkehr. "Das ist der Hammer", sagte die Wuppertalerin nach ihrem sensationellen Europarekord. Europameister Biedermann (Halle/Saale) löste über 200 m Freistil sein zweites Olympia-Ticket nach dem Sieg über 400 m.

Auch Rupprath und Lurz dabei 

Als Zweitplatzierte qualifizierten sich Thomas Rupprath (Rostock/100 m Rücken), Steffen Deibler (Biberach/200 m Freistil) und Sonja Schöber (Dortmund/100 m Brust) mit der geforderten Norm für Peking.

"Ich ärgere mich maßlos", sagte Annika Lurz, nachdem sie als Siegerin über 400 m die Olympia-Richtmarke um 1/10 Sekunde verfehlt hatte. Über 200 m legte die WM-Zweite aus Würzburg am Sonntag Vorlauf-Bestzeit vor.

Antje Buschschulte war tief enttäuscht. "Schade", sagte die Magdeburgerin nach dem deprimierenden zweiten Platz über 100 m Rücken hinter der 17 Jahre alten Überraschungssiegerin Christin Zenner aus Hildesheim. Buschschulte baut im Kampf um ihre vierte Olympia-Teilnahme jetzt auf die 100 m Freistil, verzichtete auf die 200 m.

Die Qualifikation für die Staffel könnte ihr wieder die Tür für den Einzelstart über 100 m Rücken öffnen. Wie Zenner, die die Peking-Norm um 1/100 Sekunde verpasste, als Staffel-Starterin aber gesetzt ist.