Deutsche Mittelgewichtler im Fokus

SID
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Hannover - Erst Arthur Abraham, nun Felix Sturm und dann noch Sebastian Sylvester: Deutschlands beste Mittelgewichtsboxer präsentieren sich innerhalb von nur drei Wochenenden ihrem Publikum in heimischen Hallen.

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WBA-Weltmeister Sturm will dabei am 5. April in Düsseldorf gegen Jamie Pittman (Australien) jenen Glanz verbreiten, den IBF-Weltmeister Abraham vor einer Woche in Kiel bei seinem K.o.-Sieg über Elvin Ayala (USA) ausstrahlte.

Der Lokalmatador fühlt sich dafür bestens gerüstet. "Ich bin doppelt so hungrig wie damals vor meinem Kampf gegen Oscar de la Hoya", verkündete Sturm überaus zuversichtlich.

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Niederlage erhöht Bekanntheitsgrad

Aus gutem Grund. Der 29-Jährige hat eine intensive Vorbereitung über drei Monate hinter sich, die keine Wünsche offen ließ. "Nach meinem letzten Kampf im Oktober hat mir die Pause sehr gut getan. Jetzt merken mein Team und ich, dass ich voller neuer Energie und mit Spaß im Training bin", erläuterte der in Deutschland bekannteste Mittelgewichtsboxer, der seinen Bekanntheitsgrad hierzulande 2004 ausgerechnet mit einer Niederlage gegen Boxlegende de la Hoya entscheidend beförderte.

Den WM-Gürtel hat der Schützling von Michael Timm mittlerweile wieder zurück und zweimal verteidigt, was ihm auch die Türen ins große Abendprogramm des Fernsehens öffnete. Zuletzt saß der smarte Endzwanziger bei Thomas Gottschalk auf der Coach von "Wetten, dass ...?".

Und der mediale Sturmlauf geht weiter. In Köln, Düsseldorf und Umgebung prangen derzeit große Plakate von den Häuserwänden, ein Produzent plant einen Dokumentarfilm über den gebürtigen Bosnier. Und nach Düsseldorf kommt extra Kult-Rocker Udo Lindenberg und präsentiert seine neue Single: "Wenn du durchhängst".

"Bin hungriger als Felix"

Der Song-Titel ist nicht auf Felix Sturm gemünzt. Dessen Image-Kampagne würde eine Niederlage gegen den ungeschlagenen Pittman ("Ich bin hungriger als Felix. Mit Fitness, viel Herz und Hunger werde ich ihn entthronen") nicht eben befördern.

Aber damit beschäftigt sich Sturm nicht. Seine Gedanken kreisen wieder gen Amerika: WBC- und WBO-Weltmeister Kelly Pavlik (USA) würde er in den Staaten nur gar zu gern vor die Fäuste bekommen. Den deutschen Weltmeister-Kollegen Arthur Abraham hingegen nicht. Dessen Boxstil ist ihm zu limitiert.

Doch auch das Boxgeschäft ist nun mal kein Wunschkonzert. Und so könnte es noch in diesem Jahr zu einem deutsch-deutschen Gipfeltreffen kommen.

Sollte Europameister Sebastian Sylvester am 12. April in Neubrandenburg Javier Castillejo schlagen, würde er dem Spanier auch das Recht als offizieller Herausforderer des WBA-Champs abnehmen. Sturm müsste sich also dem "Hurrikan" genannten Greifswalder stellen.

In einer zweiten WM in Düsseldorf verteidigt Halbfliegengewichtlerin Julia Sahin ihren WIBF-Gürtel nach einer achtmonatigen Verletzungspause und mehreren Operationen an den Knien zum dritten Mal. Ihre Gegnerin ist Yahaira Martinez aus Puerto Rico.