Danckert für Überarbeitung der Olympischen Charta

SID

Berlin - Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), hat für die deutschen Sportler klare Regeln zur Meinungsäußerung während der Olympischen Spiele in China gefordert.

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"Sie wollen klipp und klar wissen, was sie tun können, was sie nicht tun können und den Spielraum natürlich auch ausloten", sagte er im "RBB-Inforadio". Es müsse den Sportlern erlaubt sein, sich etwa in Interviews oder während der Eröffnungsfeier kritisch zu äußern. Dazu müsse die Charta des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) überarbeitet werden, forderte Danckert.

Die intensive Diskussion auch unter Athleten über die Lage in China sei bemerkenswert: "Das zeigt, dass sie nicht nur ausgezeichnete Sportler sind, die hoffentlich sehr erfolgreich sein werden, sondern auch Zivilcourage zeigen und zu den Ereignissen in Tibet und in China nicht schweigen wollen", lobte Danckert.[

Freie Meinungsäußerung möglich

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU). Die freie Meinungsäußerung müsse den Sportlern zum Thema Tibet möglich sein, sagte Polenz im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei Aufgabe der Sportfunktionäre, den Athleten klar zu sagen, wo und wann sie ihre Meinung äußern dürften.

Der Sportausschuss des Bundestages hatte am Vortag über die Situation vor den Olympischen Spielen in China gesprochen. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, berichtete über die historische Entwicklung der Tibet-Frage und verwies darauf, dass ein Olympia-Boykott "keine vernünftige Antwort" wäre.