Olympia-Traum der Volleyballer mit "zwei Brocken"

SID

Berlin - Der Weg der deutschen Volleyballer zur ersten Olympia-Teilnahme seit 36 Jahren führt über Europameister Spanien, den WM-15. Kuba und Außenseiter Taiwan. Das ergab die Auslosung des Weltverbandes in Tokio.

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Nur der Sieger des Qualifikations-Turniers vom 23. bis 25. Mai in Düsseldorf erhält das Olympia-Ticket. "Spanien und Kuba sind zwei Brocken", kommentierte DVV-Kapitän Björn Andrae das Los, zeigte sich aber auch angesichts des Heimvorteils zuversichtlich: "Ich glaube, dass alle schlagbar sind."

Auch Bundestrainer Stelian Moculescu sieht für die deutsche Nationalmannschaft gute Chancen, erstmals nach 1972 wieder bei Olympischen Spielen dabei zu sein: "Es hätte schlimmer kommen können. Wir haben nicht unbedingt Pech gehabt. Spanien ist bekannt, Kuba auch. Die große Unbekannte ist Taiwan. Da müssen wir sehen, wie schnell wir Informationen bekommen können."

"Können uns nicht beschweren"

Gegen den späteren Champion Spanien hatte des Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im September vergangenen Jahres bei der EM in St. Petersburg eine mögliche Medaille verspielt.

Dennoch äußerte Italien-Profi Stefan Hübner: "Wir können uns nicht beschweren. Mir sind die Spanier am liebsten von den drei Europäern, die noch um das Olympia-Ticket kämpfen."

Portugal, Vize-Weltmeister Polen und der dreifache Weltchampion Italien streiten in den anderen beiden finalen Qualifikations-Turnieren um die Peking-Fahrkarten.

Hübner warnt vor Kuba

Hübner warnte zwar auch vor den Kubanern: "Da weiß man nie, mit welchen Spielern sie kommen." Aber Deutschland hatte die einstige Volleyball-Großmacht, deren Glanzzeiten mit dem Vize-WM-Titel von 1990 schon einige Zeit zurück liegen, bei der Weltmeisterschaft 2006 in Japan bezwungen.

"Den Mythos Kuba haben wir dadurch geknackt", glaubt Hübner. Kapitän Andrae setzt darauf, "dass wir jetzt besser vorbereitet in die Qualifikation gehen als im Januar". Im türkischen Izmir war nach einem blamablen 0:3 gegen Finnland Endstation.

von Moltke sieht Team in der Pflicht

DVV-Präsident Werner von Moltke sieht die deutsche Nationalmannschaft, die bei den letzten Turnieren zwar einen Qualitätssprung nachweisen konnte, aber in entscheidenden Phasen immer wieder scheiterte, in der Pflicht.

"Es war klar, dass wir gute Gegner bekommen. Aber wir haben alle Chancen, die Olympia-Qualifikation zu schaffen. Damit würden unsere Männer ein historisches Ereignis schaffen und dem Volleyballsport einen Schub geben", betonte der Verbands-Chef, nachdem die deutschen Damen den Sprung nach Peking bereits verpasst haben.