Rogge gegen ständige Olympia-Stadt

SID

Paris - Die wiederkehrenden Boykottdrohungen gegen Olympische Spiele sind für den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, kein Grund für einen ständigen Olympia-Gastgeber.

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Im antiken Griechenland hatten die Spiele immer in Olympia stattgefunden, während die Austragungsorte der modernen Spiele regelmäßig wechseln. "Die Flamme muss reisen", sagte Rogge der Pariser Sportzeitung "L'Équipe". Dafür sprächen sowohl "philosophische Gründe" als auch wirtschaftliche Erwägungen.

"Seit langem ist unser Hauptziel das sportliche Erbe, das dem ausrichtenden Land überlassen wird", sagte Rogge. In Seoul, Sydney oder Barcelona könne die Jugend jetzt die alten Olympia-Anlagen nutzen. Eine Ausrichtung der Spiele am immer gleichen Ort sei zudem ungerecht für die Sportler, von denen einige dann ständig am Austragungsort trainieren könnten.

"Und dann gibt es das Finanzproblem", sagte Rogge. Die Auftrittsmöglichkeiten der internationalen Sponsoren entsprächen nicht mehr den verlangten Geldern. Deswegen würde "die finanzielle Umverteilung an die 204 Staaten, die an den Spielen teilnehmen, schnell austrocknen".

Es fiele dem IOC auch schwer, jedem Land einen Finanzierungsanteil zuzuweisen. "Und glauben Sie, es würden 25.000 Journalisten an den Spielen teilnehmen, wenn sie alle vier Jahre am selben Ort stattfänden? Die Leute wollen andere Städte, andere Kontinente kennenlernen."