Pollack und Kluge holen Silber in Madison

SID

Manchester - Im Endspurt der Weltmeisterschaften haben die deutschen Bahnrad-Fahrer in die Silber-Spur gefunden und die Serie verpasster Olympia-Startplätze beendet.

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Mit einer Energieleistung erkämpften die Cottbuser Olaf Pollack und Roger Kluge in Manchester im olympischen Madison den Zweiten Platz. Nach 50 km im Zweier-Mannschafts-Fahren musste sich das Duo mit 13 Punkten nur den Briten Mark Cavendish und Bradley Wiggins (19) geschlagen geben.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die vierte Medaille der Titelkämpfe nach zuvor drei dritten Plätzen in nicht-olympischen Wettbewerben.

Eine große kämpferische Leistung 

"Insgeheim hatten wir mit einer Medaille gerechnet, auch wenn es zwischendurch nicht so aussah. Beide sind über ihre Möglichkeiten hinaus gewachsen. Das war eine große kämpferische Leistung", sagte Burckhardt Bremer, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).

"Am Schluss hieß es nur noch Sekt oder Selters", meinte Kluge, der zum WM-Auftakt Bronze im Scratch gewonnen hatte.

Der Erfolg war insbesondere für den 34-jährigen Pollack ein bewegendes Erlebnis. Nachdem Mitte Februar sein Vater an Krebs gestorben war, fuhr der Profi im Team Volksbank mit einem Trauerflor am Arm und konnte nach der Siegerehrung nur mühsam seine Tränen unterdrücken.

"Er hat ein Wahnsinnsauge"

"Meinen Vater hätte die Medaille sehr gefreut. Er hatte auch vor, mit zu den Olympischen Spielen zu kommen. Doch dann ging das alles leider nicht mehr", berichtete er. Viel Lob hatte er für seinen 22 Jahre jungen Partner übrig. "Roger hat ein Wahnsinnsauge gehabt und ist überhaupt so verdammt cool während des Rennens. Wenn wir weiter so konsequent arbeiten, sind die Top Fünf in Peking möglich", sagte Pollack.

Während der Olympia-Startplatz im Madison bereits sicher war, eroberten die Sprinter in Manchester noch zwei weitere Tickets für Peking. Im Sprint und im Keirin hat der BDR über die jeweilige Disziplin-Rangliste einen weiteren Nationen-Startplatz erhalten.

Briten im Goldrausch 

"Im Sprint sind alle, die uns gefährlich werden konnten, vorher ausgeschieden. Und im Keirin haben wir das Halbfinale erreicht", erklärte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. Der Chemnitzer Carsten Bergemann wurde letztendlich Zehnter im Kampfsprint.

Damit wird der BDR in Peking mit fünf Sprintern an den Start gehen, nachdem zuvor bereits die Qualifikation im Teamsprint und die damit verbundenen Plätze im Sprint und Keirin feststanden. Den angestrebte Olympia-Teilnahme verpasste hingegen Charlotte Becker als 16. im Punktefahren. Den Titel sicherte sich die Niederländerin Marianne Vos.

Unterdessen haben die Briten sich in einen Goldrausch gesteigert. Sprint-Weltmeister Chris Hoy war auch im Keirin nicht zu schlagen und holte damit bereits den achten Titel für die Gastgeber. Zuvor hatte Victoria Pendelton den Sprint der Frauen für sich entschieden, nachdem sie zuvor schon Weltmeisterin im Teamsprint geworden war.